Payback

Seit gut einem Jahr bin ich eifriger User des PAYBACK-Systems. Trotz der 25 Partnerunternehmen kommt meine Punkte Sammelkarte leider nur bei dreien zum Einsatz. Aber dennoch, meine Punkte steigen stetig!

Die regelmäßig zugesandte Auflistung der Sammelaktion hat die Form eines Kontoauszugs und bringt meine Augen jedes Mal zum Leuchten! So hab ich doch letztens bei Galeria Kaufhof ganze 9 Punkte gemacht! Das ist aber noch gar nichts gegen meine 44 Punkte bei DEA. Da hüpft das Herz! Selbst überrascht war ich über meinen stattlichen Sammelerfolg bei real,-: 209 Punkte!! – Mein aktueller Punktestand liegt dadurch bei 262 Punkten!

Der Wahnsinn!! Und das schon nach einem Jahr! Da hat die PAYBACK-Werbebroschüre wirklich nicht zuviel versprochen:

„Leben wie immer. Sammeln wie noch nie. – PAYBACK – Leben bringt Punkte.“

Wie viel mir mein Leben bisher gebracht hat, ist allerdings nicht leicht in Erfahrung zu bringen. Nach hartnäckiger Suche finde ich schließlich den entscheidenden Absatz: Ich erhalte von PAYBACK pro Punkt … 1 Cent! – Mhm.
Jetzt dämmert mir, warum die Payback-Kontoauszüge Punkte listen und kein echtes Geld. 2,62 Euro bringen meine Augen irgendwie nicht zum Leuchten.

Feldbusch kontra Schwarzer

Verona Feldbusch kontra Alice Schwarzer. Ein Thema, das die Welt bewegt. – Zumindest heute.

RTL stellte in „Explosiv“ ganz klar Verona auf’s Siegertreppchen des gestrigen „Kampfes“ in der Johannes B. Kerner Show. So weit wäre ich nicht gegangen. Mir gingen beide auf die Nerven. Verona fiel Alice ins Wort, Alice fiel Verona ins Wort und beide fielen sie Johannes ins Wort. Eine äußerst anstrengende Diskussion. Selbst für die Zuschauer.

So ganz Unrecht mag die Schwarzer allerdings nicht haben. Das barbusige Frauenpüppchen wird schon seit einiger Zeit fleißig in unserer Gesellschaft publiziert. Wie lange ist es her, dass ein Mann in Badehose das Cover der TV-Movie zierte? Und wie häufig ist dieser Anblick im Vergleich zu den gut gebauten Models im knappen Bikini?

Das Thema ließ mich nicht los. Auf MTV streckte mir Mariah Carey in ihrem Loverboy-Musikvideo stolz ihre modellierte Brust entgegen und jeglicher Versuch meinen Blick angestrengt auf ihr Gesicht zu richten, wurde zunichte gemacht, indem ihre eigenen Hände alle 2 Sekunden über die prallen Rundungen glitten. Dazu noch ein paar piepsige Tönchen aus der Goldkehle und die „perfekte Frau“ strahlte einem auch hier wieder entgegen. Offensichtlicher brachte es nur noch die „Guten Abend RTL“ (Nord) – Wetterfee auf dem Punkt, die trug bei ihrer Ansage ein T-Shirt mit dem Aufdruck: „Thank God I’m beautiful“

Keine Ahnung wie morgen das Wetter wird.

AS Info-Veranstaltung

Ich komme gerade von einer… wie soll ich es nennen? – Verkaufsveranstaltung!

Etwa 1 1/2 Stunden versuchten mich zwei äußerst engagierte „Verkäufer“ von einem Produkt namens AS zu überzeugen. Um die Präsentation möglichst anschaulich zu gestalten, bedienten sich die Vortragenden Müller und Müller eines Notebooks in Verbindung mit einem Tageslichtprojektor. Auf Knopfdruck schoben sich so, recht elegant, ausgewählte Worte auf die hohe Wand des Saales, und Bilder erschienen wie aus dem Nichts. Ich kam nicht umhin, mir Gedanken zu machen: Ob sie das mit PowerPoint programmiert haben?

Müller und Müller waren trotz ihrer Namensgleichheit leicht zu unterscheiden. Der eine trug ein lila Hemd und hatte eine Brille. Der andere trug ein rosa Hemd und hatte keine Brille. Müller m.B. nahm sich Themen wie „Inselhopping“ an und ließ keinen Zweifel daran, dass AS sich durch absolut flächendeckende Behandlung von anderen Anbietern abhebt. Müller o.B. setzte mit „super Connections“ noch einen oben rauf. Oder ist das vielleicht eine Art Flashprogrammierung?

Für nur 225,- DM im Monat erschloss sich einem die Chance auf ein Systemverständnis plus Optimierung und ergänzend dazu wurden sogar noch parallele Zusatzveranstaltungen angeboten!
Am Ende der AS-Info-Veranstaltung bekam ich jedoch nicht einmal ein Kaffeeservice oder eine Wurstplatte geschenkt! Stattdessen eine Loseblattsammlung mit Grundstrukturen und Aufbauschemata im Zivilrecht. Ich hab es trotzdem mitgenommen. Kann ja nicht schaden. Und vielleicht lass ich mir die Sache mit dem Alpmann Schmidt Jura Repetitorium (=Unterricht zum Zwecke der Wiederholung des dargebotenen Stoffes) mal durch den Kopf gehen. Die Präsentation war ja sehr eindrucksvoll.

PS: Laut Information einer Kommilitonin sollen die Wahlen angefochten werden.

Spannende Politik

Politik! – Gibt es etwas Spannenderes? – Mit Sicherheit ja! Aber seitdem in der Uni die Wahlen (zum Studienrat, Akademischen Senat und zu den Fachbereichsräten) begonnen haben, muss ich meine bisherige Ansicht noch mal überdenken.

Da tauchte doch heute ein Herr Ballandis von der Naturwissenschaftsliste zu unserer Haftung- und Schadensrecht Vorlesung auf und verkündete (mit dem Einverständnis des Profs), dass die Wahlen begonnen haben und wir die 20% Wahlbeteiligung vom letzten Mal unbedingt überbieten müssten, weil sich dringend etwas ändern muss. Was sich ändern muss schob er gleich hinterher: Der AStA (allg. Studentenausschuss)! Dann begann er mit einer Aufzählung von schier unglaublichen Handlungsweisen des AStAs und der AStA-Koalition. Es fielen Worte wie: Rechtswidrige Aktivitäten, veruntreute Gelder, Selbstbedienung, Unterdrückung der Opposition usw. Das meiste waren Fremdwörter für mich aber die Quintessenz war eindeutig: Der AStA lässt es sich auf Kosten der Studierenden gut gehen, zahlt sich selbst ’nen Haufen Kohle und tut nichts dafür.

In dem Moment wurde mir klar: Ich muss AStA-Mitglied werden!
Bevor ich diesen Gedanken noch näher ausbauen konnte, wurde eine Frauenstimme hinter mir laut und störte den Vortrag: „Ich möchte das jetzt nicht hören! Ich bin hier um BGB zu lernen. Würdest Du bitte sofort damit aufhören!?“ Ihr Ton war fordernd und aggressiv. – Hey! Vielleicht war sie beim AStA!?

Ballandis allerdings wollte seine Vorstellungen von einer neuen und besseren Welt noch zu Ende bringen und sprach weiter. Erneut wurde er scharf unterbrochen. Als er dann immer noch nicht schwieg, erhob sich die Rothaarige aus der Reihe hinter mir und nahm Kurs aufs Rednerpult. Es wurde unruhig im Hörsaal. Was hatte sie vor? Will sie ihn jetzt aus dem Raum zerren oder gar schlagen? Ihrem entschlossenen Gang nach zu urteilen, war diese Möglichkeiten allemal drin! Sie löste das Problem zu meiner „Enttäuschung“ jedoch unspektakulärer und schaltete Ballandis‘ Mikrofon ab. Natürlich verlor dieser einige Worte über das Geschehen, bevor er sich wieder seinem eigentlichen Thema widmete: Den Wahlen. Mhm… Hier lag etwas in der Luft. Die Kommilitonin reagierte prompt auf soviel Hartnäckigkeit. Sie würde nicht aufgeben, eh Ballandis den Saal verlassen hätte und Ballandis würde nicht aufgeben, eh… ja,.. eh der Professor die Situation entschärfte und dem Vortragenden einen abschließenden Satz gewährte (Spielverderber!).

PS: Es regnet.

Letztes Geleit für Twinky

Das Umfrageergebnis auf meiner Homepage hat mich wirklich überrascht. 62% wollen Twinky in der Mülltonne bestatten!!!

Dem konnte ich natürlich nicht nachgeben. Das hätte ich nie über’s Herz gebracht. Mir tut der Tod des Vogels unheimlich leid. Irgendwie fühle ich mich verantwortlich, weil es mein Fenster war, welches ihm das Leben kostete. Dank eines Vogelkundebuches, weiß ich jetzt auch, mit welcher Sorte ich es zu tun habe. Es ist eine Drossel. War eine Drossel.

Ich habe Twinky heute Abend eine Seite auf meiner Homepage gewidmet. So bekommt sein Ableben noch einen Sinn und irgendwie erhält der Vogel dadurch eine gewisse Existenz zurück.

Von meinem Fenster aus kann ich sein Grab sehen. Ich hoffe, ich werde so etwas nie wieder tun müssen. – Jetzt warte ich auf Regen, damit er das Blut von meinem Balkon wäscht.