Waschsalon-Barbie

Ich bin erschüttert! Als junge Frau der heutigen Zeit stehe ich fassungslos dem gegenüber, was ich in einem Werbespot auf Super RTL sehen musste:

Die lila Hose war mal blau! Waschsalon-Barbie! – Steck‘ die blaue Hose in die Maschine und sie kommt lila wieder heraus! – Waschsalon-Barbie!

Bis hierhin erst mal. – Also bitte! Wie sollen Kinder den Ernst des Lebens erfahren, wenn ihnen bereits in frühen Jahren eingetrichtert wird, Ziel eines Waschgangs wäre die Farbveränderung der Wäsche!? – Aber es sollte noch besser kommen:

Sieh was mit dem Kätzchen auf den T-Shirt passiert! Es wird zur Sonne! – Waschsalon-Barbie! – Probier es aus! – Waschsalon-Barbie! – Schön, dass wir Mädchen sind!

BITTE !? „Schön, dass wir Mädchen sind“!? – Ich bin fassungslos! Was ging da in den Köpfen der Mattel-Marketingabteilung vor? Diese Werbung erreicht Millionen von Kindern! Minderjährige! Kleine Menschen, die sich und ihren Platz in der Welt erst noch finden müssen. Solch ein Slogan kann sich verheerend auf die Entwicklung ausüben! Hat denn niemand an die kleinen Jungs gedacht hat, denen durch diese Werbung vor Augen geführt wird, dass es schöner ist, ein Mädchen zu sein!?

Bloody Night

Nachdem ich am Montag noch darüber nachdachte, habe ich es gestern in die Tat umgesetzt und war tanzen. Die Aufwärmphase dauerte ein wenig. Der Laden war um halb 2 noch sehr voll und die Musik nicht wirklich gut. Das änderte sich, nachdem der DJ Gefallen an mir gefunden hatte. Ein äußerst kompetenter Mann. Er sah mich an und legte „September“ auf. Ab dem Zeitpunkt war es um mich geschehen und ähnlich muss es wohl auch den umliegenden Männern ergangen sein, denn meine Anmachquote stieg während des Tanzens beachtlich. Hauptanliegen der Mutigen: Ein Tanz mit mir. Aber solche Gefallen hab ich mir abgewöhnt, denn wenn man damit erst mal anfängt, kommen sie alle. Diese Erklärung wollte der 27-jährige Elias nicht gelten lassen und entpuppte sich als ziemlich hartnäckig. Sein Glück, dass er nebenbei noch süß war, sonst wäre er mit mir nicht so weit gekommen. Und er ist weit gekommen. Und zwar bis nach draußen vor die Diskothek. Hier wollte ich ihm noch mal unmissverständlich klarmachen, dass ich meine Telefonnummer nicht rausgeben werde und auch an seiner nicht interessiert bin, da ich einen geliebten, südländischen, eifersüchtigen Freund habe. Schien ihn nicht zu schocken. Während ich mich also zum Auto begab, um den Heimweg anzutreten, hatte ich einen treuen Begleiter an meiner Seite, der mich unermüdlich zu einem Wiedersehen überreden wollte. So schlenderten wir gemeinsam die Straße entlang und sahen dabei zu, wie ein junger Mann vom Gehweg plötzlich brüllend auf die Fahrbahn lief, von einem Auto erfasst wurde, mit voller Wucht auf die Windschutzscheibe schlug, einen Salto über das Wagendach machte und seine Kür jäh auf dem Asphalt beendete. Ich kommentierte das Geschehen mit den Worten: „Scheint, als blieben wir heute Nacht doch noch länger zusammen.“

Die Sanitäter wurde telefonisch von einem geistesgegenwärtigen Taxifahrer organisiert und so drapierten wir uns zurückhaltend am Straßenrand, um unsere Zeugenaussage aufnehmen zu lassen. Während die potentielle Freundin des Lebensmüden hysterisch neben ihm kniete und nach einem Krankenwagen schrie (was angesichts der strammen Blutmenge, die aus seinem Kopf lief und über die Straße den Weg zum Rinnstein suchte, nicht unangebracht war), erkundigte ich mich beim Fahrer des Unglückswagens nach seinem Befinden. Der ältere Mann stand unter Schock, war ganz ruhig und bemerkte lediglich, dass er zur Arbeit müsse. Ich warf einen Blick auf die Reste seiner Windschutzscheibe und äußerte die Vermutung, dass daraus wohl so schnell nix werden würde. Kurz darauf trafen auch schon Freund und Helfer ein und nahmen unsere Personalien auf: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass Sie vor Gericht als Zeugen aussagen müssen.“ Damit hatte ich gerechnet und es traf sich eigentlich ganz gut. So konnte ich Elias das gewünschte Wiedersehen in Aussicht stellen. Vor Gericht.

Noch ein Liebesbrief

Mein Fundstück der Woche fiel mir beim Aufräumen in die Hände. Es ist ein weißer Briefumschlag mit Herzchen in Kugelschreiberblau und der Aufschrift „Persönliche Übergabe“ in Verbindung mit meinem Namen. Ich hatte ihn vor ca. 3 Monaten in meinem Briefkasten. Der Inhalt war ein Liebesbrief:

Hi, ich heiße Daniel und bin in dich verliebt. Ich wohne in deiner Nähe. Du siehst mich manchmal draußen mit Freunden. Du bist richtig sexy. Ich weiß, das dieser Brief nicht so schön ist und ich weiß auch das da viele Fehler sind aber ich schreibe dir nächstes mal ein Gedicht.

Auf das warte ich allerdings bisher vergebens. Aber so ist sie die Jugend! Schnelllebig und unbeständig.

2 Pac

Beim Aufräumen Radio zu hören, macht diese unliebsame Tätigkeit ein bisschen erträglicher. Außerdem bekommt man mit, was gerade Neues auf den Musikmarkt geworfen wurde und kann sich nebenbei überlegen, ob es eine gute Idee wäre, mal wieder tanzen zu gehen.
Dieser Gedankengang wurden unterbrochen, als ich 2 Pac’s neues Lied „Letter 2 my unborn child“ hörte. – Ist der nicht tot? Und das sogar schon etwas länger??
Aber gut, nachdem man inzwischen ganze Filme zu Ende bringt, obwohl der Hauptdarsteller während des Drehs verstarbt, sollte es mich nicht wundern, wenn 2 Pac ein neues Lied rausbringt. Eigentlich eine reife Leistung! Von Elvis hat man nach seinem Ableben nicht so viel Neues gehört und der soll ja angeblich noch leben. 2 Pac dagegen ist unbestritten von uns gegangen, musiziert aber fröhlich weiter. Bleibt abzuwarten, wann seine nächste Konzert-Tournee startet.