Superdiversity

Spätestens wenn man im Food Court des Weserparks sitzt, fühlt man sich fremd im eigenen Land. Und das nicht etwa, weil das Nahrungsangebot so international ist. Die Gäste sind es. Hier ist bereits Gegenwart, was Migrations- und Identitätsforscher im Buch „Generation Mix – Die superdiverse Zukunft unserer Städte und was wir daraus machen“ prophezeien: Die ethnisch deutsche Bevölkerung wird zu einer von vielen Minderheiten in Deutschland.
Was die Autoren aber sehr begrüßen, sehe ich weniger positiv. Nicht nur im Hinblick auf mein Land. Ich finde es beispielsweise auch befremdlich, wenn ich weiße Afrikaner sehe – womit ich keine Albinos meine. Wenn Schwarze zu einer von vielen Minderheiten in Afrika werden, dann fühlt sich das für mich nicht richtig an.

Jedes Land braucht seine Mehrheit, sie verleiht ihm seine Identität. Das ist meine Meinung und mit dieser bin ich selbst im Food Court nicht allein. Denn wenn man sich das multikulinarische Angebot dort mal genauer ansieht, dann fällt auf, dass bei Asia FuLoi nur Asiaten hinterm Tresen stehen und bei Döner Classico nur Türken. Man stelle sich dies umgekehrt vor. Is schwer? Versuchs in 90 Jahren noch mal!