Ich bin ein Opfer meines Perfektionismus. Viele Arbeiten und Leistungen, die ich abliefere, stellen mich nicht zufrieden. Immer fallen mir noch Dinge auf und ein, die man hätte besser machen können. Ich habe vorgestern sieben Glanzpapierbögen verbraucht, weil es nach dem Ausdruck eines Bildes immer wieder Kleinigkeiten gab, die mir nicht gefielen. Mal die Intensität der Farbe, dann die Schärfe, dann eine optische Unebenheit … Anderen würden diese Sachen vermutlich nicht mal auffallen, aber ich will sie nicht hinnehmen. Ist es aufgrund Zeit- oder Materialmangel nicht möglich, an mein nahezu perfektes Ergebnis zu gelangen, führt das zur Unzufriedenheit mit mir selbst. Ich mag mir die abgelieferte Arbeit dann nicht mal ansehen. Und selbst Lob und Zuspruch von anderen, perlt wirkungslos an mir ab. Ich gebe nichts auf ihre Meinung, wenn ich weiß, dass ich es hätte besser machen können.
Ich wünschte wirklich, ich könnte das abstellen. Wie schön wäre das Leben, wenn man auf das schaut, was man geschafft hat und zufrieden ist. Ich kenne solche Momente, aber sie sind leider viel zu selten.
13 Gedanken zu „Mein Perfektionismus“
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7 Glanzpapierbögen???, also leidet die Umwelt unter deinem Perfektionismus. *schmunzel*
Ich kann dich da aber gut verstehen, das sind Momente in denen man sich mitunter selbst auf den Füssen steht und nicht vorwärts kommt, weil man an sich sehr hohe Ansprüche bindet. Du scheinst sehr introvertiert zu sein.
Nobody is perfect, mein name is nobody 🙂
Also, ich bin zwar detailorientiert, habe aber Gott sei Dank nicht den Hang zum Perfektionismus, dies bedeutet eine Tretmühle, in der die Gefahr besteht, so schnell nicht wieder rauszukommen und dann hast Du ein Problem. Also:
hang loose & have fun, ‚cause life is too short to stress everyday, in diesem Sinne
Solcher Menschen bedarf es aber in dieser Gesellschaft um Gute Dinge noch besser zu machen.
Schliesslich hast du sehr viel Feingefühl für das Schöne und siehst gern neue Sachen entstehen.
Es darf bloss nicht der Fehler gemacht werden diesen Perfektionismus auf alle eigenen Lebenslagen zu übertragen, dann ist das völlig okay.
Ich denke ganz im Inneren bist Du zufrieden. *yes*
Klar Kai, im Grunde hast Du recht, es darf nicht ausarten, dass passiert heutzutage leider nur viel zu häufig
kommt mir irgendwie bekannt vor. :))
Ah, ein Leidensgenosse!?
Könnte man so sagen. Auch wenn es bei meinen Blogeinträgen nicht immer danach aussieht und auch bei genauerer Betrachtung ausnahmsweise nicht der Fall ist.
Mit meiner Arbeit bin ich eigentlich nie wirklich zufrieden. Es gibt immer noch etwas was man besser machen könnte. Noch eine kleine Änderung hier und da.
Manchmal erschreckend .. 😀
Grüße von und in die schönste Stadt der Welt 😉
Mir geht es leider ähnlich. Man kann mir sagen, was man will, aber wenn ich nicht zufrieden bin, ist es nicht gut.
Es ist wirklich schlimm, dass ich zu selten zufrieden bin und zu oft denke, es geht noch besser. Dadurch entgeht einem oft das Geniessen gewisser Dinge und es wäre wirklich besser, wenn man dass abstellen könnte.
Solltest du also einen Weg finden, sag mir bitte Bescheid 😉
Wird gemacht! 😉
Hallo,
Ich bin eigendlich nicht so Perfekt. Finde es auch nicht so schlimm…. Ich glaube wenn ich 5 gerade sein lasse, ist das Leben leichter *g*
Ich kann nur aus meiner Sicht sagen das ich ohne Perfektionismus, heute sicher nich da wäre wo ich bin. Egal ob ich Bilder mache oder sie von mir gemacht werden, es muss einfach stimmen. Es kann schonmal vorkommen das ich ca 3 Stunden im Schnee sitze und auf den perfekten Moment warte um das Bild welches von mir gemacht wird, zu etwas besonderem zu machen.
Oft ist es das Licht, dann der Wind, die Reflektionen im Schnee etc etc…
Aber irgendwann kommt der Moment wo man weiß das alles stimmt. Man hält kurz die Luft an und drückt auf den Auslöser. Dabei entstehen Bilder die einzigartig sind aber weit von dem abweichen was man vorher im Kopf hatte.
Bin ich jetz vom Thema ab?
Nein, gar nicht. Du zeigst die andere Seite der Medaille. Die positive Seite, die der Perfektionismus durchaus auch hat.
Der Künstler, der jemals sein Werk für perfekt hält, taugt nicht. Verbessern kann man alles. Man benötigt aber das Gespür für den Moment, ab dem Verbessern irrational wird.