Phonetisches Alphabet

Wenig Erfolg mit seiner Bewerbung um einen Praktikumsplatz, wird ein 15-jähriger Schüler aus Essen haben, der zur Polizei wollte. Die Anschrift holte er zuvor telefonisch direkt beim Präsidium ein, wo ein Beamter ihm die korrekte Schreibweise der Büscherstraße buchstabierte.

Der junge Mann sandte seine Unterlagen daraufhin in die Berthaübelsiegfriedthesaheinrichemilrichardstraße (Bertha-Übel-Siegfried-Thesa-Heinrich-Emil-Richard-Straße) und machte deutlich, dass er weder den Namen Cäser kannte, noch das Phonetische Alphabet. Aber auch der Polizeibeamte zeigte hier Schwächen, sonst wäre der Brief an das Präsidium in der Bertha-Übel-Schule-Emil-Richard-Straße adressiert gewesen.

Neue Trendsportart

Ich habe heute Abend eine neue Trend-Sportart entdeckt. Viele Jugendliche praktizieren sie bereits mit großer Begeisterung. Die Art und Weise der Betätigung erfordert weder Können noch Weitsicht. Vielleicht der Grund dafür, dass ich sie erst jetzt bemerkt habe. Durch Zufall wurde ich darauf aufmerksam.

Ich würde die Aktivität unter den Extremsportarten ansiedeln. Zwar ist dieser Sport weit verbreitet und die Anforderungen an die Teilnehmer gering, doch birgt er ein zu hohes Risiko für Leib und Leben in sich, als dass ich mich dafür begeistern könnte.

Nein, ich werde die Risikofreudigen wohl weiterhin als Zuschauer betrachten – soweit ich sie überhaupt sehe, die nächtlichen Radfahrer ohne Licht.

Adventure Game

Kennt ihr diese PC Adventure-Spiele wie „The Secret of Monkey Island“ oder „Simon the Sorcerer“? Dort ging es darum die richtigen Leute zu treffen, die richtigen Fragen zu stellen, die richtigen Antworten zu geben und die richtigen Wege zu beschreiten, um an sein Ziel zu gelangen. Ich wandelte heute auf ähnlichen Pfaden, als ich mein letztes eBay-Schnäppchen abholen ging: Ein CD-Rack für 1,50 Euro.

Der Verkäufer hatte als Abholzeitpunkt den heutigen Dienstag um 12:30 Uhr oder Donnerstag vorgeschlagen. Ich entschied mich für heute, schickte ihm eine Mail und war pünktlich da. Ein Haus mit 3 Klingeln. Wir sollten die nehmen, die ohne Namensschild war. Ich klingelte. Nichts passierte. Ich klingelte wieder und die Klingel fiel mir entgegen. Sonst passierte nichts. Zum Glück hatte ich die Handynummer des Verkäufers dabei und erkundigte mich nach seinem Verbleib. Er hatte vergessen seine E-Mails abzurufen und war über meine Terminwahl nicht informiert. „Könnt ihr 20 Minuten warten, dann mach ich mich gleich auf den Weg.“ „Klar“ erwiderte ich mit einem geduldigen Unterton. „Oder, …“ der Verkäufer überlegte „Seid ihr vertrauenswürdig?“ „Klar!“ wiederholte ich amüsiert, gefolgt von einem ernsten „Ja, sind wir wirklich.“ „Gut, dann geht mal in den Hausflur. Die Eingangstür ist offen. Links sind 3 Briefkästen. Auf dem mittleren liegt ein Schlüssel. Dieser passt in die linke Tür.“ Ich ging nach Anweisung vor und öffnete die Tür zur Wohnung. „Geh gerade durch bis zur großen Holztür. Öffne sie. Dahinter sind 3 weitere Türen. Davon wähle die ganz linke. Rechts steht das CD-Rack.“

Ok, ich gebe zu, das war ein bisschen wie spielen nach dem Lösungsheft, aber Spaß gemacht hat’s trotzdem!

Chenekwahow

Was hat es mit den Worten Chenekwahow, Tecumseh, Migiskau, Kioma, Inti, Prithibi, Pathar, Chajara und Majim auf sich? Klingt irgendwie ausländisch. Vielleicht die Stammestitel amerikanischer Ureinwohner oder eine Aneinanderreihung asiatischer Gerichte? Städte, die man in seinem Leben gerne noch besuchen möchte? Schimpfwörter womöglich? Vielleicht, denn ich kenne die Übersetzung nicht. Die meisten Worte kann ich nicht einmal aussprechen. Und das, wo Chenekwahow, Tecumseh, Migiskau, Kioma, Inti, Prithibi, Pathar, Chajara und Majim doch alles Namen sind.

Nur kein Neid liebe Christians, Michaels und Timos. Kinder mit einem Vornamen wie Chenekwahow haben es nicht leicht. Bei Nanu Nana suchen sie nach Namenstassen und Schlüsselanhängern vergeblich und ich will nicht wissen, wie viel Lebenszeit allein für das Buchstabieren draufgeht. Es drängt sich einem die Frage auf, was sich die Mutter aus Düsseldorf dabei gedacht hat, als sie ihren Sohn „Chenekwahow Tecumseh Migiskau Kioma Ernesto Inti Prithibi Pathar Chajara Majim Henriko Alessandro“ nennen wollte.

Der Fall ging bis vor das Bundesverfassungsgericht. Die Anzahl der Namen wurde korrigiert. Wohlgemerkt: Nur die Anzahl!

Tiefschlaf

Ich habe in der Nacht noch sehr lange gearbeitet und bin erst gegen halb 4 ins Bett gegangen. Nicht, weil ich müde war, sondern weil der Verstand es forderte. Lange wollte ich allerdings nicht schlafen und so stellte ich mir meine Wecker um 7:30 Uhr, 8:30 Uhr und 8:44 Uhr. (Ja, drei Wecker. Lies weiter.)

Aufgewacht bin ich um kurz nach halb elf durch das Klingeln des Telefons. Die 3 Wecker waren weder ausgeschaltet noch stehen geblieben. Ich hatte sie schlicht überhört.
Weiß jemand, wie lange ein Wecker piept, bis er seinen Weckdienst von alleine einstellt?

Vielleicht können mir meine Nachbarn diese Frage beantworten.

SMS SPAM

Soeben erreicht mich eine SMS:

Kostenlose Nachricht! Jemand hat für Sie eine SMS-Botschaft hinterlassen. Um Ihre Nachricht abzurufen, rufen Sie 0190819656.
www.smsdating.com 1,86 Eur/min

Bitte nicht anrufen, die Botschaft ist nur für mich! Jemand hat für mich eine SMS-Botschaft hinterlassen. Warum eigentlich nicht direkt auf mein Handy? Was für ein Jemand ist das wohl, der mir seine Botschaft nur für 1,86 Euro die Minute zukommen lassen möchte? Und was für eine Botschaft könnte das sein? Vielleicht sollte ich anrufen? Ach, die Neugierde! Wie wird es wohl sein? Eventuell: „Vielen Dank für Ihren Anruf. Ihre SMS-Botschaft wir umgehend für Sie rausgesucht. – Bitte warten – (etwas Musik) – Gleich hören Sie, was Ihnen jemand bei uns für Sie hinterlassen hat. – Bitte warten – (etwas Musik) – Ihre SMS-Botschaft wurde nun herausgesucht. Bitte wählen Sie 0190819655, um diese abzuhören.“

Ich werde es wohl nie erfahren. Die SMS war nämlich nicht nur eine kostenlose Nachricht, die Mühe des Absenders war auch umsonst.

Stilvolle Begleitung mit Niveau

Was geht da eigentlich gerade auf eBay ab!? Mit dem Suchbegriff „Begleitung“ erhält man massenhaft Auktionen von leicht bekleideten Frauen in eindeutigen Posen, die ihre Anwesenheit versteigern und ausdrücklich betonen, keine sexuellen Handlungen vorzunehmen. Was bei den Fotos allerdings auch notwendig ist betont zu werden.

Unter der Artikelnummer 2584436197 hat eine junge Frau mit ihrer ersten (?) Auktion 307 Euro erzielt. Drei Tage später stellte sie sich gleich wieder rein. Das scheint eine ernstzunehmende Einnahmequelle zu sein. Zumindest für Frauen. Männer können sich glücklich schätzen, wenn sie es nach 10 Tagen auf 2,50 Euro schaffen. Die Mehrzahl läuft ohne Gebot aus. – Wie soll denn so ein mittelloser Mann jemals das Geld zusammenbekommen, um sich bei eBay eine Frau zu kaufen? Entschuldigung, ich meine natürlich ihre „4-stündige Anwesenheit, voller Stil und Niveau“. Denn darauf wird Wert gelegt! Ganz gleich, wie obszön die Fotos aussehen.

Wertschätzung

Was ist ein Mensch eigentlich wert? Diese Frage wurde in den letzten Wochen auf eBay beantwortet. Da boten sich 6 Frauen mit einer Kiste Bier Anfang des Monats 10 Tage lang zum Kauf an. Statt Empörung ernteten sie Ruhm, Anerkennung und letztlich ein Höchstgebot von 25.050 Euro!

Nun wissen wir, was Frauen wert sind – zumindest in Verbindung mit einer Kiste Bier. 5 Frauen und 5 Flaschen Champagner brachten da mit 4.010 Euro schon deutlich weniger. Ganz ohne Alkohol schaffte es eine einzelne Dame gerade mal auf 18,21 Euro.

Unterbieten können das nur noch die Männer. Einer brachte trotz Rotwein lediglich 16 Euro ein und die Hamburger Jungs (die sich wohlüberlegt mit einer Palette Bacardi Rigo zur Auktion stellten) beendeten ihr Angebot leider frühzeitig, sodass kein Endpreis feststellbar war.

Wir halten als Quintessenz fest: Frauen sind mehr wert als Männer und lassen sich mit Alkohol am besten verkaufen.

Prost!

Hoch-Zeit

„Hoch soll er leben!“ Mit diesem Gesang muss er wohl eingeführt worden sein, der Werbeslogan von Lätta hoch 2: Leben hoch 2. Aber was will mir diese Werbung sagen?

Auch durch den aktuellen TV-Spot, der die zarten Gemüter der Fernsehzuschauer erhitzt, wird die Kampagne nicht unbedingt verständlicher. Ist der verwirrte Verbraucher am Ende erneut schutzloses Opfer einer gewieften Werbeagentur geworden, die sich bereits für Sätze verantwortlich zeichnet, wie: „Das König der Biere“ und „Hier werden Sie geholfen“!?

Oder dient die Streichhalbfettmargarine jetzt als neuer Träger einer Botschaft für bessere Lebensführung? Es heißt nicht mehr einfach: „Lebe!“. Es heißt: „Lebe hoch 2!“. Was will man mehr!? Wie sollte man das noch toppen!?

Dem schwedischen Möbelhaus Ikea ist eine Steigerung eingefallen: Lebe hoch 3!