Angst vor Spinnen

Es ist in unseren Breitengraden völlig überzogen Angst vor Spinnen zu haben. Die Tiere tun einem nichts. Dennoch kann auch ich mich – trotz dieses Wissens – nicht davon freimachen zu erschrecken, wenn ich unerwartet auf eine Spinne treffe.

Allerdings hatte ich kürzlich kein Problem mit einer Spinne unter meinem Schreibtisch. Sie hatte sich dort in einer Ecke häuslich eingerichtet und störte mich nicht. Erst als sie eines Tages nicht mehr in der Ecke saß, missfiel es mir.

Das war eine interessante Erkenntnis. Ich glaube, die Furcht vor Spinnen hängt mit einem unliebsamen Kontrollverlust zusammen. Spinnen können sich schnell bewegen. Sie sind klein, verschwinden rasch aus dem Blickfeld und manche springen sogar unvermittelt durch die Gegend. Das überrascht, erschreckt und macht es schwer sie im Auge zu behalten.
Schnecken beispielsweise kriechen langsam und können sich unserem Zugriff nicht durch rasche Bewegungen entziehen. Wir haben die Kontrolle und verspüren höchstens Eckel, aber keine Angst vor ihnen.

Vom Aussehen her schrecken mich Spinnen nicht. Vom Kopf her, weiß ich, dass sie keine Gefahr darstellen. Würden sie so langsam krabbeln wie Marienkäfer, gäbe es diesen Text hier nicht zu lesen.

Perfekte Entwicklung

Im September 2007 beichtete ich im Blog meinen Perfektionismus und legte dabei auch offen, welchen negativen Einfluss die eigene Erwartungshaltung auf mein Wohlbefinden hatte. Mein Beitrag endete mit dem Wunsch, mich davon freimachen zu können. Knapp 10 Jahre später kann ich berichten, dass dieser Wunsch in Erfüllung ging!

Inzwischen nehme ich Unperfektes eher in kauf. Es macht mich nicht mehr unglücklich, wenn meine Arbeit meinem Anspruch nicht zu 100 % entspricht. Was ist passiert? Nun, es passierte nicht von jetzt auf gleich. Es war ein Prozess, während dem ich immer wieder mit der Unzulänglichkeit  anderer konfrontiert wurde, bis ich begriff, dass die meisten Menschen einen wesentlich niedrigeren Anspruch haben. Wenn ich also eigentlich noch Handlungsbedarf bei etwas sehe, dann halte ich jetzt erst inne und rufe mir die Zielgruppe vor Augen. In der Regel komme ich dabei zu dem Schluss „Für die reicht’s“ und beende die Arbeit.

Aber auch für den größten Perfektionisten, den ich kenne – für mich, – gebe ich mir nicht mehr so viel Mühe, wenn mir der Aufwand unverhältnismäßig erscheint. Wie zum Beispiel die Verschwendung von 7 Glanzpapierbögen für ein Projekt, das ich nur wenige Wochen nach der Fertigstellung nie wieder in die Hand genommen habe. In meinem bisherigen Dasein habe ich viele dieser Erfahrungen gesammelt und daraus gelernt.

Heute beherrscht mich der Perfektionismus nicht mehr. Ich beherrsche den Perfektionismus und diese Machtverschiebung macht mein Leben wesentlich entspannter.

Gedanken immerzu

„Mach dir keine Gedanken“ den Spruch hat wohl jeder schon einmal gehört. Aber hat ihn jemals einer von euch befolgen können? Ich nicht. Ich habe es höchstens vermocht, mir daraufhin andere Gedanken zu machen, aber gar keine Gedanken…? Ist das überhaupt möglich? Kann man wirklich nichts denken? Zweifellos ist es möglich an nichts zu denken, also zumindest an nichts Substanzielles. Zum Beispiel durch die gedankliche Wiederholung des Satzes „Ich denke an nichts, ich denke an nichts…“

Ich denke immerzu. Das ist einer der Gründe weshalb ich gerne bis zum Umfallen wach bleibe. Nur wenn ich so todmüde bin, dass ich mich schon nicht mehr konzentrieren kann, ist es für mich möglich schnell genug einzuschlafen, um nicht von meinen Gedanken wach gehalten zu werden. Vor allem wenn die nächtlichen Gedanken sorgenvolle sind, verursacht durch das Runterfahren des Serotonins. Aber auch Vorfreude oder Einfälle können mich vom Schlafen abhalten. Letztere führen nicht selten dazu, dass ich mehrfach wieder aufspringe, um mir etwas zu notieren oder rauszulegen.

Störend sind die Gedanken auch beim Sex. Vor allem wenn sich der Partner in seiner sexuellen Erregung anders gibt als sonst, während man selbst noch immer völlig klar im Kopf ist und sich so seine Gedanken dazu macht …

Schön schlank

Ich darf mir regelmäßig anhören, dass ich (links im Bild) sehr dünn bin.

„Das kann nicht gesund sein“
„Lass dich mal durchchecken“
„Vielleicht stimmt etwas mit deiner Schilddrüse nicht“
„Isst du auch richtig?“ …

Trotz der mich umgebenen Besorgnis, geht es mir gut. Allerdings geben sich die Menschen mit einem „Ich fühl mich gut, alles ok“ nicht zufrieden. Also bin ich zum Arzt und hab mein Blutbild checken lassen. Die Ergebnisse waren tadellos. Vorbildlich geradezu. Mit meinen Cholesterinwerten könnte ich angeben und zu meinem Gewicht (46 kg) bemerkte mein Arzt:

„Machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind schön schlank. Mit Betonung auf schön.“

Weder Punk noch Gangsta

Was bin ich?

[MODEPÜPPCHEN]

[x] Du besitzt ein Handy.
[x] Du besitzt etwas von H&M / C&A.
[x] Du besitzt etwas von Pimkie / Orsay / New Yorker etc.
[ ] Du besitzt Markenartikel (Dolce & Gabbana / Gucci / Chanel etc.).
[ ] Du gehst gerne shoppen.
[ ] Du magst MTV / Viva.
[ ] Du schaust gerne ‚Sex and the City‘.
[ ] Du wurdest schon einmal Schlampe genannt. Und es war ernst gemeint.
[ ] Du gehst regelmäßig ins Solarium.
[ ] Du achtest auf Mode / neue Trends.

[GOTH]

[ ] Deine Lieblingsfarbe ist schwarz.
[ ] Du liebst Rosen und Patchouli.
[ ] Du liebst Lack / Leder / Spitze / Satin / Samt etc.
[ ] Du hast schon einmal über den Tod / Suizid nachgedacht.
[x] Du gehst gerne auf Friedhöfe.
[ ] Du besitzt etwas von xtrax.
[ ] Du trägst gerne viel Schmuck.
[ ] Du hast schon einmal schwarzen Lippenstift getragen.
[ ] Du hasst die gesamte Menschheit.
[x] Du bist Atheist / Satanist / stolzer Heide.

[PUNK]

[ ] Du trinkst gerne Bier.
[ ] Du magst Kariertes.
[ ] Du magst Nieten.
[ ] Du hasst Kommerz.
[ ] Du hasst Autorität.
[ ] Du hast / hattest / willst blaue, pinke, rote, lila oder grüne Haare.
[ ] Du verprügelst gerne Neo Nazis / „Gangstas“
[ ] Du trägst Doc Martens.
[ ] Du hast Piercings.
[ ] Du bist immer / oft betrunken.

[NERD]

[x] Du liebst Computer.
[ ] Du liebst Bücher.
[ ] Du magst Harry Potter.
[ ] Du musst eine Brille tragen.
[ ] Du bekommst oft gute Noten.
[ ] Du schleimst dich gerne bei Lehrern ein.
[ ] Es ist dir egal wie du aussiehst.
[ ] Du machst immer deine Hausaufgaben.
[ ] Du lernst gerne.
[ ] Du fehlst nie in der Schule.

[EMO]

[ ] Du bist oft traurig / frustriert.
[ ] Du besitzt eine Brille mit dicken schwarzen Rändern.
[ ] Du magst Punkte / Streifen / Sterne etc.
[ ] Du weinst schnell.
[ ] Du hasst es Emo genannt zu werden.
[ ] Du trägst mindestens ein Lippenpiercing.
[x] Du hast schon mal ein trauriges Gedicht geschrieben und besitzt ein Tagebuch.
[ ] Du hast ein aufwendiges MySpace Layout.
[ ] Deine Haare sind schwarz gefärbt.
[ ] Du hast/hattest blonde, pinke, lila oder rote Strähnchen / Extensions.

[GANGSTA]

[ ] Du liebst Autos.
[ ] Du magst goldene / silberne Panzerketten.
[ ] Du warst / bist in einer Gang.
[ ] Du kannst rappen / Breakdancing.
[ ] Du trägst Baggypants und T-Shirts, die zu groß sind.
[ ] Du trägst deine Schirmkappe schräg auf dem Kopf.
[ ] Du sagst mehrmals am Tag „Yo“ / „Alter“ / „krass“ / „Ich schwör“.
[ ] Du weißt, dass Tupac und Biggy tot sind.
[ ] Du benutzt nie Kopfhörer, selbst wenn du unter Leuten Musik hörst.
[ ] Du gestikulierst viel während du redest.

[HARDCORE]

[ ] Du liebst laute Musik.
[ ] Du magst Bandanas.
[x] Du mochtest / magst die Ninja Turtles.
[ ] Du trainierst deine Muskeln.
[ ] Du trägst fast immer ein Bandshirt.
[ ] Viele Leute haben Angst vor dir.
[ ] Der Moshpit ist dein Zuhause.
[ ] Du hast ein Tattoo an der Wade.
[ ] Du trägst Flesh Tunnels.
[ ] Du trägst die Kapuze deines Pullis meistens / gerne auf dem Kopf.

Welch erhellender Test! Jetzt weiß ich, was ich ganz sicher nicht bin: Ein Punk und ein Gangsta. Sonst habe ich ein bisschen von allem und am meisten vom Modepüppchen. Weil ich Klamotten von New Yorker und H&M in meinem Kleiderschrank fand. 😐

Lady Oscar

Meine TV-Vergangenheit.

Ein Manga mit fiktiver Geschichte, der sich an historisch korrekten Informationen orientiert und in Frankreich, kurz vor der französischen Revolution spielt.

Als der General Reynier de Jarjayes zum sechsten Mal eine Tochter bekommt, entscheidet er sich kurzerhand das Mädchen als Sohn großzuziehen und nennt es Oscar. Oscar Francois de Jarjayes tritt mit 14 Jahren in den Dienst der Armee ein und erhält den Auftrag die zukünftige Königin von Frankreich, Marie-Antoinette von Österreich zu geleiten. Sie kann die junge Prinzessin knapp vor einem Anschlag bewahren und wird zu ihrer Freundin und Leibwächterin. Im Lauf der Geschichte fällt es Oscar immer schwerer vor den Fehlern der Königin und dem Leid des Volkes ihre Augen zu verschließen. Ihre Sympathie für Volk und Königin führt Oscar zu einem inneren Konflikt, der sie schließlich ihre berufliche Stellung kostet. Als am 14. Juli 1789 der Sturm auf die Bastille beginnt, kämpft Oscar an der Seite ihres Volkes und stirbt. In der letzten Folge des Mangas wird in kurzen Szenen gezeigt, wie sich die Revolution weiterentwickelt und was mit der Königsfamilie und allen wichtigen Personen der Französischen Revolution geschieht. Die Serie endet mit dem Tod Marie Antoinettes am 16. Oktober 1793 durch Enthauptung.

An der Hauptfigur Oscar gefiel mir, dass sie ihren eigenen Weg ging und sich nicht in eine Geschlechterrolle pressen ließ. Neben der geschichtlichen Rahmenhandlung, gab es viele zwischenmenschliche Beziehungen, die überwiegend tragisch dargestellt wurden. Rückblickend muss man die Serie daher eher unter „deprimierend“ als unter „Spaßmacher“ einsortieren. Es gab kein Happy End für die Beteiligten. Alle Hauptcharaktere der Serie starben und bis zu ihrem Tod durchlebten sie mehr Leid als Freude. Sie trugen ihr Schicksal jedoch mit einer beeindruckenden Stärke und Fassung. Diese Haltung hat mir imponiert.

Saber Rider and the Star Sheriffs

Meine TV-Vergangenheit.

In ferner Zukunft beherrscht die Menschheit die interstellare Raumfahrt, welche sie sich zunutze macht, um die Folgen der Bevölkerungsexplosion in den Griff zu bekommen, für deren Versorgung die irdischen Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Zu diesem Zweck besiedeln die Menschen ferne Planeten und schließen diese in einer Föderation zusammen. Doch kommt es immer wieder zu Angriffen auf die Kolonisten durch extradimensionaler Humanoiden- und Androidenverbände (sog. Outrider). Ihr Ziel ist es, die Menschheit auszurotten und sich ihre Dimension anzueignen. Das Oberkommando der Menschheit reagiert auf die ausgeprägte technologische und zahlenmäßige Überlegenheit der Angreifer mit der Schaffung des RAMROD (Friedenswächter und experimentelle Kampfeinheit), sowie einer Gruppe von Kämpfern zum Schutze der Menschheit: Den Star Sheriffs. Bestehende aus Saber Rider, Fireball, Colt und April Eagle.

Mein verträumtes Kinderherz schlug hier jedoch nicht etwa für den edlen Saber Rider, den schmucken Fireball oder den Draufgänger Colt, sondern für den hinterhältigen Bad Boy Jesse Blue. Er kämpfte auf der Seite der Outrider gegen die Menschheit und die Star Sheriffs. Skrupel kannte er nicht, es sei denn seine unerwiderte Liebe April trat auf den Plan. Dann konnte er zum Edelmann werden. Zumindest, soweit es seine Bestimmung zuließ. Ansonsten war er ein smarter Mistkerl mit einem Hang zur Überheblichkeit und einem frechen Mundwerk. Ich mochte ihn. Und die Titelmelodie!

Parker Lewis – Der Coole von der Schule

Meine TV-Vergangenheit.

Parker Lewis, Mikey Randall und Jerry Steiner waren 3 Teenager auf einer amerikanischen Highschool. Die Sitcom brachte Zitate hervor wie „Uhrenvergleich!“, „Gar kein Problem“ oder „Merken!: …“ und bestach durch Schlagfertigkeit, Running Gags, Farbenpracht, Sound Effekte und Überzeichnung der Charaktere.

Parker Lewis brachte nichts aus der Ruhe. Seine Gelassenheit war vorbildlich und er war ein großes Talent, wenn es darum ging, Ausreden glaubhaft zu präsentieren. Das hatten wir gemein. – Also das mit der Gelassenheit. 😉 Davon abgesehen gefiel mir die Machart der Serie (die immer einen anderen Vorspann hatte). Die Gedanken des Hauptdarstellers führten damals in ähnlicher Weise durch die Folge, wie heute bei Scrubs.

Kein Sushi

Meine Abendplanung sah für heute einen Besuch auf der „Best Sushi in Town“-Party vor. Sushi und Cocktails so viel man möchte für 24,50 Euro! Wer die üblichen Sushi-Preise kennt, weiß, dass das nicht viel Geld ist für ein All-you-can-eat mit Getränken.

Ich freue mich seit einer Woche darauf, endlich mal die Zusammenstellungen auszuprobieren, die ich bislang aufgrund der teuren Tellerfarbe gemieden habe. Zum Beispiel Unagi (Aal, gegrillt in würziger Soße) für 2,40 Euro das Stück (!). Das sind Preise, da vergeht mir in der Regel der Appetit, aber heute könnte das mein Aperitif sein.

Gastgeberin ist die Sushi Factory, wo das Rauchen nur im hinteren Teil des Restaurants gestattet ist und der vordere Teil deswegen gerne von mir besucht wird. Allerdings durfte ich bei meiner telefonischen Anmeldung soeben erfahren, dass während der Party überall geraucht werden darf. Überall. Das Wort ließ meine Vorfreude schlagartig versiegen. Geknickt zog ich meine Anmeldung zurück. Ich würde mich zum Essen ja auch nicht hinter ein Auto mit laufendem Motor setzen. Umgeben von Tabakrauch zu speisen ist nichts anderes. Ich bin traurig und sauer über die Entscheidung der Sushi Factory.

Als Nichtraucher hat man ständig das Nachsehen. Ob morgens an der Bushaltestelle, mittags im Restaurant oder abends in der Disko. Letztlich steht man immer nur vor der Wahl: Zuhause bleiben oder sich quälen lassen.

Ich werde heute Abend wieder zuhause bleiben. Das quält mich allerdings trotzdem – aber es ist gesünder.