Der internationale Versand der DHL

In ihrem Werbespot von 2011 stellt sich die DHL als „International Specialist“ dar.

Kein Weg zu weit, kein Berg zu hoch, kein Tal zu tief … Perfekt! Ich muss nämlich ein Paket nach Österreich senden. Das Land der weiten Wege, hohen Berge und tiefen Täler. Weil sich über die DHL Website allerdings nicht beantworten ließ, was mit internationalen Paketen geschieht, wenn der Empfänger zum Zeitpunkt der Zustellung nicht daheim ist, hakte ich letzte Woche über das Kontaktformular nach und bekam heute Rückmeldung vom Kundenservice:

Uns liegen keine näheren Informationen zur Zustellung im Ausland vor, dazu kontaktieren Sie bitte das zuständige inländische Kundenservicecenter.

Werbung und Realität: Zwei Welten prallen aufeinander.

Bild: Mark Harkin, CC BY-SA 2.0

Zeit für eine Warteliste

Mein bester Freund hat die schlechte Angewohnheit unpünktlich zu kommen. 10 bis 15 Minuten sind normal. Am Donnerstag waren es sogar 30 Minuten. Heute waren es nur acht. Bei jeder Verabredung wird die Zeitangabe zum vagen Richtwert. Ich sollte mir mal eine Warteliste machen, in der ich all die Zeit eintrage, die ich auf ihn warte. Ob ich am Ende des Jahres auf einen kompletten Tag verwartete Lebenszeit komme?

Bild: KCBalletMedia, CC BY 2.0

Zum Kotzen: Kaugummi

Warum spucken Menschen Kaugummis auf den Boden? Kann mir das einer erklären? Dass die Dinger nicht biologisch abbaubar sind und nur mit hohem Aufwand entfernt werden können ist ebenso bekannt, wie die Tatsache, dass sie kleben. Entweder an den Schuhen oder dauerhaft am Asphalt. Sehen wir auf den sprichwörtlichen Boden der Tatsachen: Jeder einzelne Kaugummifleck da draußen steht für einen rücksichtslosen und stumpfsinnigen Menschen. Der Anblick ist deprimierend.

Bild: Jes, CC BY-SA 2.0

Schwefelei

Jeden Morgen verzehre ich ein Frühstücksei. Diesmal schmeckte es komisch. Irgendwie faulig. Auf jeden Fall nicht lecker und damit nicht wie üblich. Das Ei selbst roch aber völlig in Ordnung, also aß ich weiter. Beim zweiten Happen kam dann ein unangenehmer Geruch hinzu. Ich hielt irritiert inne: „Irgendwas stimmt mit dem Ei nicht.“ Im selben Moment stellte ich fest: Es war nicht das Ei, der Gestank kam vom Löffel. Mein Freund schaute über die Teekanne hinweg zu mir rüber und stellte fest: „Du isst ja auch mit ’nem Silberlöffel.“ – Chemie war nie meine Stärke.

Bild: Jim Lightfoot, CC BY 2.0

Wenn man keine Ahnung hat…

Wer in Internetforen nach der Antwort auf eine Frage sucht, wird sich zwangsläufig eine weitere stellen: Warum äußern sich Menschen zu einem Thema, zu dem sie nichts zu sagen haben?
Wenn offline Fragen gestellt werden, meldet sich doch auch niemand, um anzumerken: „Dazu habe ich nichts beizutragen.“ Man hält einfach die Klappe und lässt die reden, die meinen die Antwort zu kennen. Wie unzumutbar wäre eine Vorlesung, in der alle zu Wort kämen, die keine Ahnung haben? Man hält sich wie selbstverständlich an die einfache Regel, die Dieter Nuhr so treffend formuliert hat: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.“

Im Internet ist das anders. Da kommentieren die Menschen, als ob es für jedes Wort einen Euro gäbe. Hier zum Beispiel fragt eine Frau, was andere Kunden bei McDonald’s für ihren McFlurry bezahlen. Bis heute gingen 11 Kommentare dazu ein. Nur 2 User antworteten auf die Frage. Ein dritter erklärte, warum es zu Preisunterschieden in den Filialen kommt. Alle anderen zogen über McDonald’s her. Über 70% der Antworten waren somit unbrauchbare Meinungsäußerungen. Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt: Das Frage & Antwort Portal ist so gestaltet, dass User bewerten können, welche Antwort ihnen am besten gefällt. Die meisten Fans hatten Repliken, die keine Antwort auf die Frage enthielten. Ehrlich, das macht mir Angst. Ich fühl mich umgeben von Deppen – und wenn du nicht nachvollziehen kannst, warum ich mich so fühle, gehörst du vermutlich dazu.

Bild: AndYaDontStop, CC BY 2.0

McDonald’s Geschmackstest

Das Erste zeigte heute den „McDonald’s-Check„. Das Ergebnis des Geschmackstests kann ich bestätigen. Seit meinem ersten Wopper habe ich bei McDonald’s keinen Burger mehr bestellt. Ich war nie ein treuer Fastfood-Esser, aber Pommes, Hamburger, Chicken McNuggets und McFlurry hatten ihre Zeit in meinem Leben. Die ersten beiden Posten verzehrte ich in meiner Jugend, wenn man sich mit Freunden bei „McDoof“ traf. Nachdem ich Burger King kennen gelernt hatte, besuchte ich McDonald’s nur noch für Chicken McNuggets und McFlurry. Letzteres war mir nach meinem ersten Ben & Jerry’s geschmacklich zu langweilig geworden und als ich im November seit langem mal wieder Chicken McNuggets zu mir nahm, wurde daraus ein Abschiedsessen. Ursächlich war die Bemerkung meines Freundes: „Mit Geflügelfleisch hat das eigentlich nichts mehr zu tun.“ Für den darauf folgenden Bissen verzichtete ich dann mal auf das Eintunken in meine süß-saure Soße und… musste ihm zustimmen. Durch den Inhalt der beigelegten Plastiktöpfchen fällt das kaum auf, aber wenn man einen Nugget mal pur isst merkt man, dass etwas fehlt – und zwar nicht der Dip, sondern der Geschmack. – Dass ich für neun geschmacklose Nuggets, mehr bezahlt habe, als für ein frisches halbes Hähnchen vom Grill, war mir dann schon fast peinlich.

Bild: Brandon Wang, CC-BY-SA 2.0

Patientin: Mutter

So eine Lebensmittelvergiftung fängt sich jeder irgendwann mal ein. Am Donnerstag hat es meine Mutter erwischt – dachten wir. Nach dem Verzehr eines bis dahin ungeöffneten Geflügelsalats nahm ihr Wohlbefinden rapide ab und während sie sich die Nacht über mehrfach übergeben musste, gelangte sie zu der Einsicht, dass eine aufgeblähte Verpackung womöglich ein schlechtes Omen war, selbst wenn das Verfallsdatum noch nicht erreicht wurde.

Am Freitag informierte sie mich per Telefon über ihre Verfassung. Ich riet ihr zum Arztbesuch. Meine Mutter war allerdings der Meinung, dass sich diese „Magenverstimmung“ auch ohne Arzt legen würde.

Am Samstagmorgen rief sie mich erneut an: „Ich muss ins Krankenhaus.“
Wenn ich solche Worte von meiner Mutter höre, dann ist es schlimm. Ich ließ sofort alles stehen und liegen und fuhr sie in die Notaufnahme. Zur unserer Überraschung lautete die erste Diagnose dort nicht Lebensmittelvergiftung sondern Hepatitis. Wir wurden daraufhin ins Krankenhaus geschickt. Nach Blutabnahme, Abtasten und Ultraschall folgte die zweite Diagnose: akute Entzündung der Gallenblase. Als medizinischer Laie meint man das mit Antibiotika in den Griff zu kriegen, aber auf diesen Vorschlag ernteten wir wenig Zuspruch von den 4 Ärzten, die plötzlich im Behandlungszimmer standen. Was meine Mutter dort unter der Bauchdecke hatte war eine tickende Zeitbombe, die nach einer unvorhersehbaren Explosion zu inneren Blutungen und zum Tod führen könnte. Es wurde sofort eine Not-OP angesetzt und keine 20 Minuten nach der Entscheidung wurde die Patientin narkotisiert. Ich wartete über 3 Stunden mit Blick auf das rote OP-Licht auf einen erfolgreichen Ausgang der Operation. Genug Zeit um sich klar zu werden, wie schnell man seine Mutter verlieren kann. Ganz unerwartet, wegen so etwas Unspektakulärem wie einer entzündete Gallenblase.

Das OP-Team hatte aufgrund der starken Entzündung zwar einiges zu tun, aber man beließ es bei der Laparoskopie (vier kleine Einschnitte, statt einem großen Bauchschnitt). Die Gallenblase wurde komplett entfernt. Die Oberärztin zeigte sich am Ende verwundert, dass meine Mutter erst seit zwei Tagen über Schmerzen klagte und ließ keinen Zweifel daran, dass die OP lebensnotwendig gewesen ist.

Placeboresistenz

Aufgrund von Unterleibschmerzen griff ich am Morgen in mein Medizinschränkchen – welches eine Schublade ist – und verabreichte mir etwas zur Schmerzlinderung. Da Stunden später noch immer keine Besserung eingetreten war, griff ich erneut zur Arznei und stellte ernüchternd fest, dass ich versehentlich eine Grippostad C (gegen Erkältung) und keine Ibuprofen (gegen Schmerzen) eingeworfen hatte.

Zwei Dinge wurden mir dadurch aufgezeigt:

1. Ich bin resistent gegen die Verabreichung von Placebos.
2. Ich sollte bei der Einnahme von Medikamenten mehr Aufmerksamkeit an den Tag legen.

Bild: PeterFranz, CC BY 2.0

Über 80.000 Euro vom Amt

Kein Mitgefühl kann ich für das Hartz-IV-Pärchen aufbringen, welches vom Jobcenter versehentlich 42.748,00 Euro überwiesen bekam (zwei Mal) und nun aufgefordert wurde das Geld zurückzuzahlen. Den irrtümlich Begünstigten droht durch die völlig unerwartete Forderung die Privatinsolvenz, weil sie 33.000 Euro bereits ausgegeben haben. BILD online berichtet über dieses schwere Schicksal.

Dass es sich bei über 40.000 Euro nicht um eine normale Leistung zur Sicherung des Lebensunterhalts handeln kann, dürfte selbst dem gutgläubigsten Empfänger aufgefallen sein. BILD bemüht sich dennoch um Sympathie für die gebeutelte Familie, die seit kurzem in einer nagelneu eingerichteten Wohnung lebt und nun bangen muss, dass ihnen der böse Gerichtsvollzieher alles wieder wegnimmt.

Wie gemein das einst spendable Amt mit dem 21-jährigen Familienvater und Langzeitarbeitslosen in diesem Fall verfährt, ist ein Fall für das Gericht. So haben sich die Opfer nun einen Anwalt genommen, weil es schließlich nicht angehen kann, dass man ihnen das Geld einfach so wieder abbucht, nachdem der Fehler aufgefallen war und jegliche Kontaktversuche und Anhörungstermine fehlschlugen.

Bin ich ein Unmensch, weil ich dem Paar noch eine Anzeige wegen Unterschlagung wünsche?

Resteessen auf sixx

Die Tage der täglichen Serie „Hand aufs Herz“ auf Sat.1 sind gezählt. Genau 3 sind es noch, wenn man den heutigen nicht mitzählt. Danach wird das Ende vom Lied auf sixx gespielt. Wenigstens ist man den Fans gegenüber so fair, die letzten Folgen überhaupt noch auszustrahlen. Die Sendeplatzverschiebung lässt immerhin tief blicken, was die Einschaltquoten betrifft. Als Ersatz wird auf Sat.1 ab nächsten Montag „Niedrig & Kuhnt“ ausgestrahlt. Dazu sag ich jetzt nichts. (Hab ich schließlich schon.)