Was ist eigentlich Urlaub?

Was ist eigentlich Urlaub? Also jetzt nicht gem. BUrlG sondern in euren Augen. Ist es Urlaub, wenn man für zwei Tage in einen Vergnügungspark fährt und dann völlig geschafft wieder nach Hause kommt? Oder ist es Urlaub, wenn man bei gutem Wetter am Wochenende auf seiner Dachterrasse liegt und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lässt? Muss man für Urlaub das Haus verlassen? Darf man im Urlaub beschäftigt sein? Kann man nach einem Wochenende faulenzen überhaupt von Urlaub sprechen? Was verstehen wir unter diesem Begriff?

Ich frage deshalb, weil ich seit über 10 Jahren meiner Empfindung nach keinen Urlaub gemacht habe. Ich habe meinen Freund mal für 4 Tage zu seinen Eltern begleitet und es gab auch Wochenenden, an denen wir nicht mit Arbeit beschäftigt waren, aber ist das Urlaub? Wenn ich meinen Freund nach Erfurt begleite und wir nach seinen geschäftlichen Verpflichtungen das Wochenende in einem Hotel verbringen, uns die Stadt angucken, ein Eis essen o. ä. – ist das dann Urlaub?

Mein bester Freund fährt heute mit seiner Freundin in ein verlängertes Wellness-Wochenende. Vor einem Monat waren sie zu diesem Zweck auf Sylt. Versteht man das als Urlaub? Als sog. Kurzurlaub vielleicht?
Oh, ich denke, jetzt hab ich’s! Mit der Erkenntnis, dass alles was noch kein Urlaub ist unter den Begriff Freizeit fällt, scheint die Einordnung leichter. Ein Aufenthalt im Vergnügungspark, das Wochenende auf dem Balkon, bei den Schwiegereltern oder in Erfurt würde ich unter Freizeit einordnen. Wellness-Wochenenden sind ein Kurzurlaub und einen echten Urlaub kenn ich nur aus der Werbung für Reiseveranstalter.

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Muffin Welten

Ich liebe diesen Anblick! Wenn die Muffins im Ofen frisch hochbacken, kann Dr. Oetker mit seiner Pizza einpacken. Heute habe ich mich an Marmor-Muffins probiert. Durch die Marmorierung und die kugelrunde Ausdehnung erschienen sie wie kleine Welten. Das ließ mich auch begreifen, was ich am Backen von Muffins so mag: Es ist das Schöpferische und das schnelle Ergebnis. Das mag ich auch am Webdesign. Diverse Rezepte lassen bei den Muffins keine Langeweile aufkommen und die handliche Größe macht sie zu perfekten Give-aways.

Geschmacklich konnten mich die Marmor-Muffins leider nicht begeistern. Nach den Apfel-Streusel-Muffins letztens, fand ich sie ein wenig langweilig.

Aus für Hand aufs Herz

Ein bisschen gibt es mir ja schon zu denken, dass ausgerechnet die tägliche Serie abgesetzt wird, die mir von allen deutschen Vorabendserien dieser Art am besten gefällt. Ich habe das Wort „Daily Soap“ absichtlich vermieden, denn wie ich jetzt las, versteht sich „Hand auf Herz“ inzwischen als Telenovela und als solche wurde bewusst wieder auf die Bea & Ben Story gesetzt. Geplant war das anders, aber die Quoten ließen die Macher vermuten, dass der Zuschauer das so will. Inzwischen lassen die Quoten die Macher vermuten, dass der Zuschauer die Sendung gar nicht will und auch darauf wird reagiert und zwar mit dem Ende von „Hand auf Herz“ im September 2011. (Quelle)

Das ist traurig, denn die Serie ist etwas Besonderes. Gedreht wird in echten Locations. Was in anderen Soaps und Telenovelas nur beim Außendreh der Fall ist, ist bei „Hand auf Herz“ die Regel: Echte Zimmer, Häuser und Flure, statt bloße Studiokulisse. Das hat positiven Einfluss auf die Beleuchtung. Sie wirkt realer. Realer kommt auch so manches Spiel rüber. Das Talent einiger Darsteller hebt sich positiv vom Durchschnitt ab und dann können sie auch noch singen. Manche sogar gut. Andere immer noch besser als ich, aber eben nicht so gut wie ihre Kolleginnen, das fällt dann auf.

An Glee ist das Ganze natürlich nie und nicht mal im Ansatz herangekommen, trotz der vielen Parallelen: Die intrigante Sportlehrerin Alexandra Lohmann als attraktive Ausgabe der Sue Sylvester, Caro als später schwanger werdende Quinn Fabray, Luzi als außergewöhnlich talentiertes Herz der Musik AG wie Rachel Berry, Emma als lesbische Ausgabe von Kurt Hummel und Timo, der nach einem Autounfall im Rollstuhl sitzen soll, wie Artie Abrams. Daneben Bea als weiblicher Will Schuester, die mit dem Vertrauenslehrer und Kollegen Michael zusammen kommt, der damit zumindest dieselbe Position bekleidet wie Emma Pillsbury, in die sich Will verguckt.

Nichtsdestotrotz war es um Welten anschaulicher als Billigformate wie K11, von denen ich keine 5 Minuten am Stück ertrage. Es ist ein Trauerspiel, dass sich so was seit 2003 (!) hält, während Serien mit ausgebildeten Schauspielern nach einem Jahr abgesetzt werden.

Mein Beileid.

Hand aufs Herz

Bevor Glee in Deutschland an den Start ging, schickte Sat.1 eine (ich nenn es mal freundlich) Hommage an die erfolgreiche US-Serie mit dem Titel „Hand aufs Herz“ ins Rennen. Qualitativ zwar nicht mit dem Original vergleichbar, aber für eine deutsche Produktion dennoch gut in der Umsetzung. Weitgehend.

Folge 140 hat mich am Mittwoch zum schmunzeln gebracht. Zuerst einmal zeigt uns Bens Vater (gespielt von Ulrich Drewes) sehr anschaulich, was es bedeutet eine Folgengarantie ausgehandelt zu haben und zum anderen versuchte Beas Bruder (gespielt von Oliver Petzokat) seine zukünftige Exfrau zu vergessen, indem er einem Tanztee beiwohnte, bei dem er auf seine echte Exfrau traf. Frau Teufel wird nämlich gespielt von Tatiani Katrantzi, mit der Oliver um die 10 Jahre verheiratet war. Vor zwei Jahren wurde die Scheidung eingereicht, was ich persönlich etwas desillusionierend fand. Die beiden gaben ein menschlich stimmiges Paar ab. Aber wenn es in der Beziehung irgendwann an Leidenschaft fehlt, ist manchen eine gute Freundschaft eben nicht mehr genug.

Das Dschungelcamp 2011

Die diesjährige Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ war eine besondere. Wer es sah, hat es gemerkt und wer es nicht sah, hat es irgendwo gelesen. Zum Beispiel in der taz.

Es hat Gründe, warum 2011 deutlich mehr Akademiker die Sendung verfolgten. Welche das sind, scheint aber nicht ganz klar zu sein. Prof. Bleicher, Medienwissenschaftlerin an unserer Uni, sieht das Erfolgsrezept der Show darin, dass die Zuschauer sich an den Qualen der Kandidaten weiden wollen und die Möglichkeit lieben, direkten Einfluss auf diese nehmen zu können. Zum Bsp. indem sie Sarah fortwährend zur Dschungelprüfung schickten. Diese Begründung mag jene Zuschauer erklären, die auch schon die letzten Staffeln verfolgt haben, aber sie erklärt nicht den Zuwachs.

Das Konzept hat sich in den Jahren nicht verändert. Das einzige, was jedes Mal anders ist sind die Teilnehmer. So kam die Vermutung auf, dass Rainer Langhans für die intellektuellen Zuschauer gesorgt haben könnte. Das bezweifle ich jedoch. Was Rainer nämlich mit allen Dschungelkollegen teilt, ist sein schwindender Bekanntheitsgrad. Keiner von ihnen hatte anfangs eine derart starke Fanbase, um die Rekordeinschaltquoten zu erklären.

Das wahre Erfolgsgeheimnis lag in der Art, wie die Teilnehmer miteinander umgingen. Das Niveau glich mehr einer Talkrunde zur späten Abendstunde, als der Talk-Show zur Mittagszeit. Ihre Kommunikation war nicht primitiv. Als Indira von Eva das Palmendach geklaut wurde, blieb sie besonnen und wurde ihrer Mitbewohnerin gegenüber NICHT ausfallend. Das überraschte und beeindruckte mich. Auch Jay, den ich als oberflächlichen Schönling ansah, vermochte es, sich klar zu artikulieren und war in hitzigen Diskussionen nicht mundtot zu kriegen. Auch das überraschte mich positiv und brachte ihm meine Sympathie ein. – Bis zum Sarah-GAU.

An dem Tag wurde das Camp zur reizvollen Drama-Serie. Es gab Geheimnisse, Intrigen, Falschspieler, Fehlgeleitete und Ausgegrenzte mit denen man mitfühlte. RTL hatte Mühe alle Geschehnisse in die zur Verfügung stehende Sendezeit zu packen und ließ erstmals ganze Schatzsuchen weg. Der Fokus lag nicht mehr auf den Dschungelprüfungen, sondern auf den zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen und das zwar ein weiterer Grund für den Zuschauerzuwachs. Es mag bestimmt eine Menge Menschen geben, die sich am Leid und Ekel anderer weiden können, aber ich hege die Vermutung, dass diejenigen, die dieser Sendung 2011 zum Quotenhoch verhalfen, nicht dazu gehören. Ich zumindest muss niemanden püriertes Rattenhirn trinken sehen. Dafür bin ich zu empathisch. Viel interessanter fand ich das Memoryspiel, bei dem ich meine eigene Erinnerung testen konnte.

Ein Drehbuch hätte den Ablauf nicht spannender gestalten können. Als Sarah „einfach mal die Wahrheit“ sagte, wurde der Zuschauer ebenso kalt erwischt wie die Campbewohner und RTL selbst. Ich fühlte mich wie in einer Mischung aus „Lie to Me“ und „The Mentalist“, als ich Indiras und Jays Reaktion beobachtete und erste Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit in mir aufkamen. Danach konnte ich die beiden nicht mehr unbefangen betrachten. Meine vorherige Sympathie war ins Wanken geraten und ich verstand daher auch Mathieus Sorge, um den Ruf der Beschuldigten. Ich verstand allerdings nicht, woher er seine Gewissheit nahm, dass Sarah die Lügnerin war und ich rechnete es Peer hoch an, dass er sich nicht vereinnahmen ließ. Weder am Tag der Eskalation, noch in der Folgezeit, in der man es ihm wirklich schwer machte. Diese Haltung imponierte. Und nicht nur mir. Dümpelte Peer vor Sarahs Abgang in der Gunst der Zuschauer noch so tief unten, dass sein eigener Auszug nicht weit entfernt war, schoss er am 25.01.11 – from zero to hero – an die Spitze.

Nach dem Eklat zeigte sich RTL investigativ und machte es sich zum Ziel, das Schauspiel des Camppärchens aufzudecken und die Darsteller bloß zu stellen. Im Schnitt und den Kommentaren offenbarte sich eine Boshaftigkeit, die vermuten lässt, dass auch der Sender anfangs auf Indira und Jay hereingefallen war und nun Rache nahm. An diesem Punkt seien die Cutter erwähnt, die ebenfalls ihren Beitrag zum Erfolg leisteten. Zum Beispiel: Indiras Lästerei über Peers Beziehung und Peers Liebesbotschaft an seine Freundin Bella: Perfekt kombiniert und in Szene gesetzt.

Fern ab von jedem Jerry-Springer-Showdown, waren es die leisen Gesten und Blicke die berührten; Die ehrlichen Gefühlsregungen. Als Peer erzählte, dass er seine Freundin vermisst und dann verstummte und ins Dickicht sah, um seine Tränen zu unterdrücken, war das bewegender als ein Liebesgeständnis direkt in die Kamera, von so manch anderer. Auch Mathieus liebloser Abschied von Peer hätte keinen Kommentar aus dem Off gebraucht, um bemerkt zu werden. Obwohl er so kurz war.

Das waren die Gründe für den Erfolg der diesjährigen Ausgabe von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ – Aus meiner Sicht.

Ein Bild sagt mehr – als manchmal war

Das Foto von US-Präsident Obama, auf dem diesjährigen G8-Gipfel, ging um die Welt.
BILD titelte „Obama ganz verzückt“ und schrieb nieder, was sie meinte zu sehen.

Der Schein trügt

Typisch BILD! Denn in Wahrheit war es nicht wie dort geschildert, sondern eine vollkommen unspektakuläre Geste der Hilfsbereitschaft:

Ein schönes Beispiel für trügerische Schnappschüsse und die Arbeit der Boulevardblätter. Nur wenige Sekunden später und BILD hätte ein Foto für diesen Aufreißer gehabt:

Hoppla, was haben wir denn hier..? US-Präsident Barack Obama (47) händchenhaltend mit einer schwarzen Schönheit….

Lichtblicke trotz Twilight

Mein Interesse an Twilight hat lediglich ausgereicht, um mir den Film im Kino anzusehen. Danach habe ich mich alt gefühlt, denn anstatt mit der jugendlichen Protagonistin mitzufühlen, habe ich das pubertäre Gehabe der unsterblich verliebten Bella betrachtet, als ob ich einem Kasperletheater beiwohne: Teilweise überzogen, trotzdem nett gemacht, aber eher was für Kinder. Oder für Menschen, die Vampire grds. sexy finden und nicht hinterfragen, was ein über 100-Jähriger an einem minderjährigen Mädchen findet. Sein Interesse an Bella lässt sich nur dadurch erklären, dass Edwards Gehirn sich über die Jahrzehnte ebensowenig weiterentwickelt hat, wie sein Körper. Anderenfalls hat der Typ einen Lolitakomplex. Und als ob die Tatsache, dass er ein Vampir ist, dem es speziell nach ihrem Blut gelüstet, nicht schon bedrohlich genug wäre, legt Bellas Angebeteter ihrbezüglich Verhaltensmuster an den Tag, die mich bereits abschrecken würden, ohne dass der Typ ein Vampir ist. Nüchtern betrachtet, kommt mir sowohl seines, als auch ihr Verhalten tendenziell psychotisch vor.

Aber Twilight hat auch sein Gutes. Zum Beispiel lässt es die Menschen kreativ werden. So entstand dieser sehr gelungene Zusammenschnitt eines fiktiven Aufeinandertreffens von Edward dem Vampir und Buffy, der Vampirjägerin:

Fringe

Morgen endet die erste Staffel der Mystery-Serie FRINGE auf Pro7. Ich habe die Sendung regelmäßig geschaut ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, wie cool sie eigentlich wirklich ist. Nicht nur, dass sich die Produktion die Mühe gemacht hat, eine reale Massive Dynamic Website ins Netz zu stellen, sie hat jede Folge auch mit verstecken Botschaften und „Easter Eggs“ gespickt.

Wer FRINGE kennt, mag sich an die gelegentlichen Bildeinblendungen zwischen einigen Szenen erinnern. Dass jedes der Bilder etwas Mystisches beinhaltet war meinen wachsamen Augen zwar nicht entgangen, aber dass jedes Symbol in einer bestimmten Anordnung für einen Buchstaben steht, darauf wäre ich nun nicht gekommen. In der letzten Folge ergab der Bildercode das Wort:

Fringe Code

Wer letzten Montag geschaut hat, wird den Begriff mit der Handlung in Zusammenhang bringen können.

Nicht nur mit der Handlung im Zusammenhang stand die Hausnummer des Webmasters Emmanuel Grayson, den Olivia und Peter aufsuchten, um mehr über ein von ihm veröffentlichtes Bild einer spontanen Selbstentzündung zu erfahren. Seine Wohnung hatte die Nummer 1701. Aber man muss wohl schon ein echter Trekkie sein, damit es da *klick* macht. Und auch nur dann wäre einem wohl aufgefallen, dass „Grayson“ ebenfalls der Nachname von Spocks Mutter war.

Natürlich entging mir auch, was Walter da genau in den Händen hielt, als die drei den Tatort der letzten Folge besuchten:

Slusho in Fringe

Es war nicht irgendein Frozendrink, sondern ein Slusho! Ein fiktionales Getränk, das in Wirklichkeit nicht existiert. Ein Gag von Regisseur J.J. Abrams der sowohl für FRINGE, als auch für den neuen Star Trek Film gearbeitet hat. Das erklärt dann nicht nur die o.g. Anspielungen sondern auch das hier:

Hach, ich mag sowas! 😀

Reden ist Silber

„Tolle Schuhe!“
„Danke! Nur 9,95 Euro bei eBay.“

So oder so ähnlich kennt man es. Auf ein Lob folgt häufig eine Preis- und Händlerangabe seitens des Gelobten. Eher selten hört man, dass jemand einen besonders hohen Preis verrät. Nach dem Motto:

„Tolle Schuhe!“
„Danke! Stolze 1035,00 Euro bei Gucci.“

Aber vielleicht bewege ich mich auch nur in den falschen Kreisen. – Grundsätzlich ist den meisten Menschen daran gelegen Sachen zu tragen, die nach Etwas aussehen. Im besten Fall nach Geld. Von diesem Anspruch lebt der Markt der Plagiate, denn niemand möchte wirklich viel dafür bezahlen. Es soll nur nach viel aussehen. Warum dann aber die wertmindernde Beichte nach einem Lob? Bei Pelzmänteln kann ich das noch verstehen. Da steht man mitunter sogar besser dar, wenn man behauptet ein Imitat zu tragen. Aber das unechte Ed Hardy Shirt, die gefälschte Rolex…? Diese Dinge leben doch von ihrer Illusion echt zu sein. Von ihrem Prestige. Aus rein ästhetischen Gründen würden die doch sonst nicht so viele haben wollen.

Ich schätze, da spielt eine gewisse Unsicherheit im Umgang mit Komplimenten eine Rolle. Nach einem Lob nur ein „Danke“ zu erwidern und dann die Klappe zu halten, fällt vielen schwer. Regelmäßig wird die gelobte Sache dann irgendwie „schlecht“ gemacht. Sei es, weil sie schon „so alt“ ist, oder „so günstig“ war. Dabei kennt doch jeder den Spruch: Reden ist Silber. Schweigen ist Gold. Der trifft auch in solchen Situationen zu.

Wenn man sein Gold also nicht zu Silber machen möchte, sollte man schweigen. Es sei denn, man steht auf Silber und findet gerade diese Tatsache erwähnenswert. Meiner Mutter gegenüber berichte ich regelmäßig von meinen eBay-Schnäppchen. Für mein heutiges Outfit habe ich unter 20 Euro bezahlt. 5 Euro davon für die Schuhe, mit denen ich vorhin eine Familienfeier besuchte. Worauf meine Tante völlig zu recht bemerkte: „Tolle Schuhe!“ Und ich konterte: „Danke!“

Gedanken immerzu

„Mach dir keine Gedanken“ den Spruch hat wohl jeder schon einmal gehört. Aber hat ihn jemals einer von euch befolgen können? Ich nicht. Ich habe es höchstens vermocht, mir daraufhin andere Gedanken zu machen, aber gar keine Gedanken…? Ist das überhaupt möglich? Kann man wirklich nichts denken? Zweifellos ist es möglich an nichts zu denken, also zumindest an nichts Substanzielles. Zum Beispiel durch die gedankliche Wiederholung des Satzes „Ich denke an nichts, ich denke an nichts…“

Ich denke immerzu. Das ist einer der Gründe weshalb ich gerne bis zum Umfallen wach bleibe. Nur wenn ich so todmüde bin, dass ich mich schon nicht mehr konzentrieren kann, ist es für mich möglich schnell genug einzuschlafen, um nicht von meinen Gedanken wach gehalten zu werden. Vor allem wenn die nächtlichen Gedanken sorgenvolle sind, verursacht durch das Runterfahren des Serotonins. Aber auch Vorfreude oder Einfälle können mich vom Schlafen abhalten. Letztere führen nicht selten dazu, dass ich mehrfach wieder aufspringe, um mir etwas zu notieren oder rauszulegen.

Störend sind die Gedanken auch beim Sex. Vor allem wenn sich der Partner in seiner sexuellen Erregung anders gibt als sonst, während man selbst noch immer völlig klar im Kopf ist und sich so seine Gedanken dazu macht …