Briefbotschaftsmarken

Für Empfänger, die man nicht mag, sollte es spezielle Briefmarken geben. Nicht nur die hässlichen aus dem Briefmarkendrucker, sondern welche mit einer Botschaft.
Da ich dieses Bedürfnis erstmalig verspüre weiß ich nicht, inwieweit die Deutsche Post diesem – ggf. bekannten – Begehr regelmäßig nachgibt. Es ist aber erkennbar, dass zumindest die aktuelle Auswahl an Standardbriefmarken hier tatsächlich Optionen bietet:

Jammer wohin man sieht
Wer zwischen Amboss ist und Hammer, dem fehlt es nicht an Jammer. – Manchmal kommt der Druck von allen Seiten. Die Marke zum Internationalen Windjammerfestival ist für Menschen, die mit Segelschiffen nichts am Hut haben, aber durch Gegenwind Leid erfuhren.

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Innen hohl
Die Markenbotschaft mit dem Bayerischen Gebirgstrachtenverband ist subtil: Was für den einen bloße Trachten sind, sind für den anderen leere Hüllen, kopflos Handelnde oder schlichtweg hirnlos Agierende, ohne Menschlichkeit.

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Unglück auf all deinen Wegen
Mit der Max und Moritz Marke kann man dem Empfänger ganz offen zeigen, was man sich für ihn wünscht: Unglück wohin er tritt und einen tiefen Fall. Er soll hinweggespühlt werden – vor allem aus dem Leben des Absenders.

150 Jahre Max und Moritz

An meine Feinde
Wer zu fromm ist, um anderen Unheil zu wünschen, kann mit der Marke zu Karl Leisner dennoch deutliche Worte finden.

100. Geburtstag Karl Leisner

Briefmarken sind wie Zeugnissprache. Man muss sie nur zu deuten wissen.

Eure Briefmarken-Botschafterin

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Outer Limits

„Was Sie jetzt sehen werden, wird Ihr Bewusstsein verändern.
Hinter der vertrauten Realität lauert das Unfassbare.
Hinter dem Sichtbaren verbergen sich geheimnisvolle Rätsel.
Hinter dem Augenscheinlichen liegt noch eine andere Wahrheit.“

Nichts leitet diesen Beitrag besser ein, als das Intro zu der Serie „Outer Limits – Die unbekannte Dimension“. Es geht um die Deutschen Post! Im Juli habe ich meine prächtigen Sondermarken in gewöhnliche Standardmarken umtauschen müssen. Aus Gründen, die mir kein Mensch einleuchtend erklären kann. Nicht einmal die Deutschen Post selbst, an welche ich mich in meiner Enttäuschung per Mail gewandt hatte:

Dass Sie mit unseren Umtauschmodalitäten nicht zufrieden sind, tut uns leid. Gerne erläutern wir daher unsere Rahmenvorgaben:

Als kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen ist es unser Ziel den Umtausch von den Pfennig-Postwertzeichen so kundenfreundlich wie möglich durchzuführen. Die Bearbeitung möchten wir so einfach und schnell wie möglich für unsere Kunden gestalten, damit der Umtausch für unsere Kunden kostenlos angeboten werden kann.

Wir bitten Sie daher um Ihr Verständnis, dass ein Umtausch in Sondermarken nicht vorgesehen ist. Dass wir Ihren Wunsch nicht erfüllen können, bedauern wir. Vielleicht können Sie aber durch unsere Information ein wenig Verständnis für unsere Entscheidung finden.

Verständnis setzt Verstehen voraus, aber ich verstehe nicht, warum die Post bei Sondermarken einen Mehraufwand sieht. Die Dinger werden doch sonst auch ohne Bearbeitungszuschlag verkauft. Was soll überhaupt die Erwähnung des „kostenlosen Angebots“? Sind wir etwa nur knapp einem gebührenpflichtigen Zwangsumtausch entgangen?

Heute war ich wieder bei der Post. Briefmarken umtauschen. Mein Vorrat ist noch nicht erschöpft. Kommentarlos trat ich an den Schalter heran und schob meine Briefmarkencollage unter dem Panzerglas durch. Der Postangestellte überprüfte die Endsumme und fragte nach dem Wunsch der Auszahlung. „Bitte in Marken für Standardbriefe wechseln.“ Ich ersparte mir, meinen Wunsch nach Sondermarken zu äußern, akzeptierte die Realität, nahm, was man mir vorsetzte … Sondermarken! Von jeder Serie ein Bogen! – Ein Rätsel, die Deutsche Post.

Briefmarkenumtausch

Seit dem 01. Juli 2002 sind die DM-Briefmarken ungültig. Die Deutsche Post ruft zum Umtausch auf.

Es ist ja kein großes Geheimnis, dass ich ungern schreibe. Dennoch haben sich in den vergangenen Jahren Briefmarken im Wert von fast 300 DM bei mir angesammelt. Ich konnte nie an schönen Marken vorbeigehen, ohne zumindest einen Bogen davon zu kaufen. Besonders zugeschlagen habe ich bei der 1 DM-Serie FÜR DICH. Allein davon besaß ich 10 Bögen. Die Sammlung sollte mir als Anreiz dienen. Wenn mir das Schreiben schon keine Freude bereitete, dann zumindest ein schönes Drumherum. Es bestand aus attraktivem Briefpapier und ansprechenden Briefmarken.

Diese Zeiten sind nun vorbei. Jeder der den Umtausch bereits vollzogen hat, weiß wovon ich spreche. Nachdem man seine DM-Marken auf das entsprechende Formular der Deutschen Post geklebt hat, bekommt man beim Schalter der Filialen den Wert in sog. „gängigen“ Briefmarken ausgezahlt. Meine Bitte nach einer Auszahlung in Sondermarken wurde abgelehnt („Das sind zwei verschiedene Kassen.“), ebenso wie mein Vorschlag eine Quittung auszustellen, um die Kasse zu wechseln.

Es war wie der Umtausch von 1 Kilo Diamanten in 1 Kilo Schottersteine. Die Masse bleibt gleich, aber irgendwie ist es nicht dasselbe.