Briefmarkenumtausch

Seit dem 01. Juli 2002 sind die DM-Briefmarken ungültig. Die Deutsche Post ruft zum Umtausch auf.

Es ist ja kein großes Geheimnis, dass ich ungern schreibe. Dennoch haben sich in den vergangenen Jahren Briefmarken im Wert von fast 300 DM bei mir angesammelt. Ich konnte nie an schönen Marken vorbeigehen, ohne zumindest einen Bogen davon zu kaufen. Besonders zugeschlagen habe ich bei der 1 DM-Serie FÜR DICH. Allein davon besaß ich 10 Bögen. Die Sammlung sollte mir als Anreiz dienen. Wenn mir das Schreiben schon keine Freude bereitete, dann zumindest ein schönes Drumherum. Es bestand aus attraktivem Briefpapier und ansprechenden Briefmarken.

Diese Zeiten sind nun vorbei. Jeder der den Umtausch bereits vollzogen hat, weiß wovon ich spreche. Nachdem man seine DM-Marken auf das entsprechende Formular der Deutschen Post geklebt hat, bekommt man beim Schalter der Filialen den Wert in sog. „gängigen“ Briefmarken ausgezahlt. Meine Bitte nach einer Auszahlung in Sondermarken wurde abgelehnt („Das sind zwei verschiedene Kassen.“), ebenso wie mein Vorschlag eine Quittung auszustellen, um die Kasse zu wechseln.

Es war wie der Umtausch von 1 Kilo Diamanten in 1 Kilo Schottersteine. Die Masse bleibt gleich, aber irgendwie ist es nicht dasselbe.

Weniger ist nicht mehr

Seit 3 Monaten leben wir nun mit dem Euro und unsere Befürchtungen sind zur Gewissheit geworden: Der Euro hat tatsächlich alles teurer gemacht!
Ob Lebensmittel, Kleidung, Büromaterial, Benzin … Kaum eine Sparte ist nicht der Preiserhöhung zum Opfer gefallen. Überall vernimmt man das Wehklagen gebeutelter Verbraucher, Reportagen im Fernsehen, wissenschaftliche Studien zum Preisanstieg, Belege, Beweise, Tatsachen: Ein Käufer muss heute tiefer in die Tasche greifen, als noch vor einem Jahr. Alles ist plötzlich mehr wert.

Neben dieser unliebsamen Wertsteigerung, gibt es jedoch ebenso Dinge die weniger geworden sind: Die Rente zu Beispiel. Auch die Zinsen fürs Sparkonto sind gesunken. Schnäppchen sind weniger geworden, Last Minute-Angebote, die Anzahl großer Konzerne reduziert sich durch Insolvenz und häufig fiel auch schon der Satz: „Der Lohn ist nur noch die Hälfte wert!“

Wem das nicht als Ausgleich genügt, dem bleibt nur die Erinnerung an die gute alte Zeit.

Der EURO ist da!

Endlich war es soweit! Was bisher nur auf Preisschildern und Reklametafeln zu sehen war, wurde für Manche heute greifbar: Der Euro!
Das sogenannte „Starter Kit“ für 20 DM machte es möglich. Den Nachrichten zufolge, soll der Run auf die Banken gewaltig gewesen sein. Schlangen standen vor den Schaltern und die „Starter Kits“ waren bereits am Nachmittag ausverkauft.

Ich stehe der Euro-Einführung etwas skeptisch gegenüber und das beginnt schon beim „Starter Kit“ für 20 DM. Bekomme ich dafür wirklich 20 DM in Euro ausgehändigt, oder beträgt der Gegenwert vermutlich nur 18,95 DM???

Der Euro an sich war ja mal ein guter Gedanke. Eine Währung für Europa. Das ist wie bei StarTrek: Mit goldgepresstem Latinum kann man fast überall bezahlen. Aber wie die Ferengis dort, wurde auch der Handel hier plötzlich raffgierig und missachtete die einfache Gleichung 1 € = 1,95583 DM, zu seinen Gunsten. Das sorgte für Preiserhöhungen auf breiter Front. Verständlich, dass meine Freude über den Euro dadurch gehemmt wurde. Zum Glück gibt es in dieser Zeit des Wechsels aber auch Beständiges: Die ARD-Fernsehlotterie blieb ihrem Slogan weitgehend treu:

„Mit 5 Euro sind Sie dabei!“