Für Empfänger, die man nicht mag, sollte es spezielle Briefmarken geben. Nicht nur die hässlichen aus dem Briefmarkendrucker, sondern welche mit einer Botschaft.
Da ich dieses Bedürfnis erstmalig verspüre weiß ich nicht, inwieweit die Deutsche Post diesem – ggf. bekannten – Begehr regelmäßig nachgibt. Es ist aber erkennbar, dass zumindest die aktuelle Auswahl an Standardbriefmarken hier tatsächlich Optionen bietet:
Jammer wohin man sieht
Wer zwischen Amboss ist und Hammer, dem fehlt es nicht an Jammer. – Manchmal kommt der Druck von allen Seiten. Die Marke zum Internationalen Windjammerfestival ist für Menschen, die mit Segelschiffen nichts am Hut haben, aber durch Gegenwind Leid erfuhren.
Innen hohl
Die Markenbotschaft mit dem Bayerischen Gebirgstrachtenverband ist subtil: Was für den einen bloße Trachten sind, sind für den anderen leere Hüllen, kopflos Handelnde oder schlichtweg hirnlos Agierende, ohne Menschlichkeit.
Unglück auf all deinen Wegen
Mit der Max und Moritz Marke kann man dem Empfänger ganz offen zeigen, was man sich für ihn wünscht: Unglück wohin er tritt und einen tiefen Fall. Er soll hinweggespühlt werden – vor allem aus dem Leben des Absenders.
An meine Feinde
Wer zu fromm ist, um anderen Unheil zu wünschen, kann mit der Marke zu Karl Leisner dennoch deutliche Worte finden.
Briefmarken sind wie Zeugnissprache. Man muss sie nur zu deuten wissen.
Eure Briefmarken-Botschafterin