Die Last mit dem Gewicht

Es gibt Dinge, die behält man besser für sich. Ganz oben auf der Liste steht da das eigene Gewicht. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zu 95 % liegen die Kilos vermutlich etwas über dem Idealgewicht. Die verbleibenden 5 % kämpfen mit dem Gegenteil. Zu dieser Gruppe bekenne ich meine Zugehörigkeit. Was meine Mutter häufig dazu veranlasst, mich auf die Waage zu stellen und mit mir eine Grundsatzdiskussion zum Thema Essen zu führen. Dabei sind 45 kg bei 1,60 m nun wirklich kein lebensbedrohliches Untergewicht!

Während eines Kurzurlaubs in Bayern überraschte mich die Waage meiner Gastfamilie allerdings mit einem noch niedrigeren Wert: 44 kg – und das in voller Montur! Ohne Klamotten lag ich bereits bei knappen 43 kg. Der Riesen-Schock kam jedoch am nächsten Morgen: 41,9 kg. – Ich sah von einer erneuten Wiegung ab. Durch den Gang zur Waage verbrannte mein Körper offensichtlich zu viel Fett.

41,9 kg, das ist eine Zahl, von der meine Mutter nie erfahren darf, sonst droht mir die Zwangsernährung am Tropf unter ständiger Aufsicht! Aber auch mich beunruhigte dieser plötzliche Gewichtsverlust. War ich krank? Optisch nicht wahrnehmbar, hatte ich immerhin auf einen Schlag über 3 Kilo verloren! In der Haushaltswarenabteilung von Media Markt wurde mir meine Sorge wieder genommen. Die durchgeführten Testwiegungen zeigten ständig wechselnde Werte zwischen 45 und 48 kg. Das führte zu der Erkenntnis, dass Waagen nicht zu trauen ist und vielleicht sollte man besser ganz von ihrem Gebrauch absehen, wenn man sein Wohlfühlgewicht erreicht hat. Sonst fühlt man sich am Ende nicht mehr wohl.