Die Tage der täglichen Serie „Hand aufs Herz“ auf Sat.1 sind gezählt. Genau 3 sind es noch, wenn man den heutigen nicht mitzählt. Danach wird das Ende vom Lied auf sixx gespielt. Wenigstens ist man den Fans gegenüber so fair, die letzten Folgen überhaupt noch auszustrahlen. Die Sendeplatzverschiebung lässt immerhin tief blicken, was die Einschaltquoten betrifft. Als Ersatz wird auf Sat.1 ab nächsten Montag „Niedrig & Kuhnt“ ausgestrahlt. Dazu sag ich jetzt nichts. (Hab ich schließlich schon.)
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Aus für Hand aufs Herz
Ein bisschen gibt es mir ja schon zu denken, dass ausgerechnet die tägliche Serie abgesetzt wird, die mir von allen deutschen Vorabendserien dieser Art am besten gefällt. Ich habe das Wort „Daily Soap“ absichtlich vermieden, denn wie ich jetzt las, versteht sich „Hand auf Herz“ inzwischen als Telenovela und als solche wurde bewusst wieder auf die Bea & Ben Story gesetzt. Geplant war das anders, aber die Quoten ließen die Macher vermuten, dass der Zuschauer das so will. Inzwischen lassen die Quoten die Macher vermuten, dass der Zuschauer die Sendung gar nicht will und auch darauf wird reagiert und zwar mit dem Ende von „Hand auf Herz“ im September 2011. (Quelle)
Das ist traurig, denn die Serie ist etwas Besonderes. Gedreht wird in echten Locations. Was in anderen Soaps und Telenovelas nur beim Außendreh der Fall ist, ist bei „Hand auf Herz“ die Regel: Echte Zimmer, Häuser und Flure, statt bloße Studiokulisse. Das hat positiven Einfluss auf die Beleuchtung. Sie wirkt realer. Realer kommt auch so manches Spiel rüber. Das Talent einiger Darsteller hebt sich positiv vom Durchschnitt ab und dann können sie auch noch singen. Manche sogar gut. Andere immer noch besser als ich, aber eben nicht so gut wie ihre Kolleginnen, das fällt dann auf.
An Glee ist das Ganze natürlich nie und nicht mal im Ansatz herangekommen, trotz der vielen Parallelen: Die intrigante Sportlehrerin Alexandra Lohmann als attraktive Ausgabe der Sue Sylvester, Caro als später schwanger werdende Quinn Fabray, Luzi als außergewöhnlich talentiertes Herz der Musik AG wie Rachel Berry, Emma als lesbische Ausgabe von Kurt Hummel und Timo, der nach einem Autounfall im Rollstuhl sitzen soll, wie Artie Abrams. Daneben Bea als weiblicher Will Schuester, die mit dem Vertrauenslehrer und Kollegen Michael zusammen kommt, der damit zumindest dieselbe Position bekleidet wie Emma Pillsbury, in die sich Will verguckt.
Nichtsdestotrotz war es um Welten anschaulicher als Billigformate wie K11, von denen ich keine 5 Minuten am Stück ertrage. Es ist ein Trauerspiel, dass sich so was seit 2003 (!) hält, während Serien mit ausgebildeten Schauspielern nach einem Jahr abgesetzt werden.
Mein Beileid.
Hand aufs Herz
Bevor Glee in Deutschland an den Start ging, schickte Sat.1 eine (ich nenn es mal freundlich) Hommage an die erfolgreiche US-Serie mit dem Titel „Hand aufs Herz“ ins Rennen. Qualitativ zwar nicht mit dem Original vergleichbar, aber für eine deutsche Produktion dennoch gut in der Umsetzung. Weitgehend.
Folge 140 hat mich am Mittwoch zum schmunzeln gebracht. Zuerst einmal zeigt uns Bens Vater (gespielt von Ulrich Drewes) sehr anschaulich, was es bedeutet eine Folgengarantie ausgehandelt zu haben und zum anderen versuchte Beas Bruder (gespielt von Oliver Petzokat) seine zukünftige Exfrau zu vergessen, indem er einem Tanztee beiwohnte, bei dem er auf seine echte Exfrau traf. Frau Teufel wird nämlich gespielt von Tatiani Katrantzi, mit der Oliver um die 10 Jahre verheiratet war. Vor zwei Jahren wurde die Scheidung eingereicht, was ich persönlich etwas desillusionierend fand. Die beiden gaben ein menschlich stimmiges Paar ab. Aber wenn es in der Beziehung irgendwann an Leidenschaft fehlt, ist manchen eine gute Freundschaft eben nicht mehr genug.