Wenn man keine Ahnung hat…

Wer in Internetforen nach der Antwort auf eine Frage sucht, wird sich zwangsläufig eine weitere stellen: Warum äußern sich Menschen zu einem Thema, zu dem sie nichts zu sagen haben?
Wenn offline Fragen gestellt werden, meldet sich doch auch niemand, um anzumerken: „Dazu habe ich nichts beizutragen.“ Man hält einfach die Klappe und lässt die reden, die meinen die Antwort zu kennen. Wie unzumutbar wäre eine Vorlesung, in der alle zu Wort kämen, die keine Ahnung haben? Man hält sich wie selbstverständlich an die einfache Regel, die Dieter Nuhr so treffend formuliert hat: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.“

Im Internet ist das anders. Da kommentieren die Menschen, als ob es für jedes Wort einen Euro gäbe. Hier zum Beispiel fragt eine Frau, was andere Kunden bei McDonald’s für ihren McFlurry bezahlen. Bis heute gingen 11 Kommentare dazu ein. Nur 2 User antworteten auf die Frage. Ein dritter erklärte, warum es zu Preisunterschieden in den Filialen kommt. Alle anderen zogen über McDonald’s her. Über 70% der Antworten waren somit unbrauchbare Meinungsäußerungen. Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt: Das Frage & Antwort Portal ist so gestaltet, dass User bewerten können, welche Antwort ihnen am besten gefällt. Die meisten Fans hatten Repliken, die keine Antwort auf die Frage enthielten. Ehrlich, das macht mir Angst. Ich fühl mich umgeben von Deppen – und wenn du nicht nachvollziehen kannst, warum ich mich so fühle, gehörst du vermutlich dazu.

Bild: AndYaDontStop, CC BY 2.0

Bremer sind intelligent

Jetzt ist es offiziell: Die Bremer sind die schlausten Deutschen!

Beim Internet-Spiel zur RTL-Show „Der große IQ-Test 2004“ mit Günther Jauch kamen die Hansestädter am Samstagabend mit einem durchschnittlichen Intelligenzquotienten (IQ) von 112 auf Platz 1, im Ranking der 16 Bundesländer. Die Hauptstadt Berlin landete auf dem 7. Platz. Am Ende der Tabelle stand Sachsen-Anhalt, dessen Bürgern die Auswerter einen Durchschnitts-IQ von 102 bescheinigten.

Ich habe mich an dem Internettest übrigens nicht beteiligt. Vielleicht ein Grund für das hervorragende Ergebnis.

Stilvolle Begleitung mit Niveau

Was geht da eigentlich gerade auf eBay ab!? Mit dem Suchbegriff „Begleitung“ erhält man massenhaft Auktionen von leicht bekleideten Frauen in eindeutigen Posen, die ihre Anwesenheit versteigern und ausdrücklich betonen, keine sexuellen Handlungen vorzunehmen. Was bei den Fotos allerdings auch notwendig ist betont zu werden.

Unter der Artikelnummer 2584436197 hat eine junge Frau mit ihrer ersten (?) Auktion 307 Euro erzielt. Drei Tage später stellte sie sich gleich wieder rein. Das scheint eine ernstzunehmende Einnahmequelle zu sein. Zumindest für Frauen. Männer können sich glücklich schätzen, wenn sie es nach 10 Tagen auf 2,50 Euro schaffen. Die Mehrzahl läuft ohne Gebot aus. – Wie soll denn so ein mittelloser Mann jemals das Geld zusammenbekommen, um sich bei eBay eine Frau zu kaufen? Entschuldigung, ich meine natürlich ihre „4-stündige Anwesenheit, voller Stil und Niveau“. Denn darauf wird Wert gelegt! Ganz gleich, wie obszön die Fotos aussehen.

Wertschätzung

Was ist ein Mensch eigentlich wert? Diese Frage wurde in den letzten Wochen auf eBay beantwortet. Da boten sich 6 Frauen mit einer Kiste Bier Anfang des Monats 10 Tage lang zum Kauf an. Statt Empörung ernteten sie Ruhm, Anerkennung und letztlich ein Höchstgebot von 25.050 Euro!

Nun wissen wir, was Frauen wert sind – zumindest in Verbindung mit einer Kiste Bier. 5 Frauen und 5 Flaschen Champagner brachten da mit 4.010 Euro schon deutlich weniger. Ganz ohne Alkohol schaffte es eine einzelne Dame gerade mal auf 18,21 Euro.

Unterbieten können das nur noch die Männer. Einer brachte trotz Rotwein lediglich 16 Euro ein und die Hamburger Jungs (die sich wohlüberlegt mit einer Palette Bacardi Rigo zur Auktion stellten) beendeten ihr Angebot leider frühzeitig, sodass kein Endpreis feststellbar war.

Wir halten als Quintessenz fest: Frauen sind mehr wert als Männer und lassen sich mit Alkohol am besten verkaufen.

Prost!

SPAM IV

Na, endlich mal eine brauchbare Info unter diesen ungewünschten Massenmails!

Hier hab ich etwas fast unglaubliches.

Fast unglaublich?

Einfach ausprobieren ! NIE IM LEBEN !

Ich schließe mich der Aussage des letzten Satzes an.

Hey Freunde, ich weiß nicht ob es stimmt, wenn ja, ist das der reinste Wahnsinn. Die Nachfolgende Nachricht habe ich heute erhalten. Wenn es stimmt, was drinsteht wäre es ein schierer Wahnsinn!

Das ist mir zu viel Wahnsinn auf einmal. Das macht mir Angst.

Einen Versuch ist es wert. Microsoft und AOL sind jetzt die größten Internet-Gesellschaften. Und um sicher zu gehen, der Internet-Explorer wirklich das am meisten verwendete Programm ist, haben Microsoft und AOL jetzt den E-Mail Beta Test gestartet.

Solch einen Betatest hätte Microsoft mal für die Xbox durchführen sollen.

Wenn Du diese Mail an Freunde weiterschickst, kann und wird Microsoft das für eine Periode von zwei Wochen notieren. Für jede Person, der Du dieses e-mail schickst, wird Dir Microsoft $245,00 zahlen.

Moment mal, heißt das etwa Microsoft überwacht meinen Email-Verkehr!?!

Für jede Person, der du das sendest und die es weitersendet, zahlt Microsoft Dir $243,00; und für jede dritte Person, die das bekommt, bekommst Du $241,00 von Microsoft. Innerhalb von zwei Wochen wird Microsoft Dich wegen Deiner Adresse kontaktieren und Dir dann einen Scheck senden.

Wofür noch mal? Dafür dass ich eine Mail weitergeleitet habe? Das klingt fair!

Ich dachte selbst, das sei Blödsinn, aber zwei Wochen, nachdem mein Partner (Partner des Ursprungssenders dieses Mails) diese mail bekam, kontaktierte ihn Microsoft und innerhalb von ein paar Tagen erhielt er einen Scheck über $24.800,00.

Dieses Argument scheint überzeugt zu haben, immerhin wurde die Mail an mich weitergeleitet.

Du mußt antworten, bevor der betaTest vorbei ist.

Da drängt sich ja regelrecht die Frage auf: Wann ist er denn vorbei? Ich will mir die Arbeit doch nicht umsonst machen!

SPAM III

Solange ich eine eMail-Adresse besitze, kann ich meine SPAM-Reihe wohl endlos fortsetzten. Nach Hilferufen und heimlichen Verehrern kommt diese Nachricht mit einer Warnung daher. Für Abwechslung wird zumindest gesorgt.

Vorsicht! Seit einigen Wochen gehen fast täglich eMails mit neuen Würmern ein.

Nein, wirklich!? Täglich!?

Anders als der BadTrans Wurm, welcher noch vor wenigen Monaten Millionen deutscher Computer lahm legte, ist der neue Klez Worm noch viel gefährlicher.

Was ist denn gefährlicher, als Millionen Computer lahmzulegen? Springt der jetzt auf Menschen über!? – Leider blieb mir die Mail von AntiVirusTeam0168i35 @ antivirus.com die Antwort schuldig.

Wir haben im Interesse aller Internetanwender auf unserem Download Server die nötige Software bereitgestellt um diesen gefährlichen Virus aufzuspüren und zu vernichten. Ist ihr PC schon infiziert und Sie wissen es noch nicht? Laden Sie sich auf unserem Download Server alle nötige Schutzsoftware runter. Auch kostenlose Virenscanner gibt es auf unserem Download Server.

Das ist ja wirklich aufmerksam! Schützt mich der Download auch vor hinterhältigen 0190-Dialer?

Laden Sie sich jetzt unsere kostenlose Zugangssoftware runter, um auf unseren Download Server zugreifen zu können

==>DOWNLOAD <==

Ja, doch! Nur keine Hektik! Ich krieg sonst noch das Gefühl, an der Sache wär‘ was faul.

Der Klez-Wurm existiert übrigens wirklich. Er versendet infizierte Mails (mit getarntem Anhang) an alle Kontakte des Adressbuches und installiert sich beim Öffnen der Post durch ein Sicherheitsloch in Outlook. Der W32/Klez.h löscht und verändert Dateien, schleust Trojaner ein und deaktiviert Virenscanner.
Für alle die letztens eine Mail ohne Inhalt erhalten haben (und somit mit großer Wahrscheinlichkeit infiziert wurden) habe ich 2 gute Nachrichten:

1. Es gibt ein Programm, das deinen PC vom Wurm befreit: Google nach AntiKlez

und

2. Er springt NICHT auf Menschen über!

SPAM II

Hilferufe über das Internet sind ja nicht neu. Viele erinnern sich sicher noch an den armen Jungen aus – wo auch immer – der dringend eine Knochenmarkspende benötigte und mit seinem kleinen Laptop vom Krankenhaus aus eine Hilferuf in das World Wide Web schickte. Oh, wie weh wurde uns bei seinen Zeilen. Unglaublich, als sich diese Mail als Scherz (Hoax) herausstellte und gar kein schwerkranker Junge dahinter steckte! Die Enttäuschung war groß.

Diesmal schreibt mir Julie und auch sie hat ein Problem und braucht dringend Hilfe. Aber lest selbst:

I just got a webcam and computer for my birthday and I just finished my first homepage. I added some of my modeling pictures there so if you think you can help my career please let me know.

Klar Baby, ich bring dich ganz groß raus!

I could also use some opinions on how to make my site look better. If you can’t help and you know someone that can, please forward them this e-mail.

Wenn ich keine Hilfe bin! Ich hab sie im Netz veröffentlicht!

I need money and can sure use the work. I just added my most recent set of pictures. If you don’t want to look at my pics, I am 5’5 125, blonde hair, blue eyes and I play volleyball.

Auf diese Beschreibung hätte ich wetten können. Haben nicht alle Frauen im Internet blaue Augen und blondes Haar?

Link to my site: http:// 69.107.112.76 / portfolio / julie* Thanks, Julie

Mein erster Tipp für eine erfolgreiche Website wäre an dieser Stelle eine anständige Domain.

Oh, if you do not know who I am and I sent this e-mail to you by mistake please disregard it.

Oh, zu dumm zum Mailversenden? Wie war die Haarfarbe doch gleich?

If you would like to make sure to be removed from my address book, please click here http://69.107.112.76/optout.html and i have a program to make sure I do not send you more mail.

Dass „Julie“ ein Programm hat, glaub ich gern. – Ansonsten verweise ich auf meine Warnung von gestern.

Sorry I will not ever try talking to you again!

Wenn das nur wahr wäre!

*Angabe verfälscht

SPAM I

Was alles seinen Weg in meine Mailbox findet ist schon eine Erwähnung wert. Da schreibt mir „geibel @ cs.tu-berlin.de“ (was ja im ersten Moment wie eine vernünftige Absenderadresse erscheint):

Jemand der Dich kennt hat uns beauftragt Dir eine Nachricht zu senden.

Das erinnert mich an meine Schulzeit, wo schüchterne Jungs ihre Freunde vor schickten, die dann Ähnliches beichteten wie diese Mail:

Die Person ist verrückt nach Dir und hat dieses gesagt:

  • Du bist Charmant
  • Du bist attraktiv
  • Du siehst süss aus
  • Du wirkst Intelligent
  • Du siehst sehr aufregend aus

Also dieser Teil hat mich echt stutzig gemacht. Offenbar kennt mich die Person wirklich!

Wenn Du wissen willst wer diese Person ist, dann rufe bitte folgende Nummer an sobald es dir möglich ist: 0190 853 4679*
Der Anruf ist total anonym für Dich.

Oh, welch ein Glück! Die „Person“ darf schließlich auf gar keinen Fall wissen wer ich bin.

Liebe Grüsse,
FLIRT LOVE-BOX

Ach, die renommierte FLIRT LOVE BOX steckt also dahinter! Das erklärt natürlich die gefakte Absenderadresse mit Fragmenten der TU Berlin!?

Wenn Du keine Nachricht mehr bekommen möchtest, sende uns bitte eine e-Mail an removeme @ pinoymail.com

Eben noch „cs.tu-berlin.de“ jetzt „pinoymail.com“? Das verwirrt. Immerhin wirke ich doch nur intelligent! Dennoch weiß ich inzwischen, dass solche Textpassagen lediglich dafür da sind, herauszufinden, ob Mails an die Empfängeradresse wirklich gelesen werden. Solche sind für SPAM-Versender nämlich wesentlich mehr wert als welche, bei denen dies nicht bekannt ist. Zum Dank bekommt man dann noch mehr Werbemails.

Der Anruf kostet 0,031 Euro/sek

Nur 0,031 Euro die Sekunde? Das klingt ja akzeptabel. Ich will schließlich unbedingt wissen, welche Person verrückt nach mir ist. Anonym versteht sich. Doch bevor ich zum Hörer greife rechne ich die Gesprächskosten vorsichtshalber noch mal durch, nicht dass ich am Ende 1,86 Euro die Minute zahle!

*Angabe verfälscht

Gut gefüllt

Wenn das Internet das Universum ist, dann sind manche Links wie Wurmlöcher in eine fremde Galaxie. Sie treten plötzlich und unerwartet auf und ziehen einen in ein Paralleluniversum, wo man an die Grenzen seiner Vorstellungskraft geführt wird.

Ich bin solch einem Phänomen in einer Linkliste begegnet, die sich auf einer Homepage für Programmiersprachen befand. Mit einem Klick trat ich in die Welt einer 36-jährigen, deutschen Hausfrau ein, die über ihre Website, neben getragenen Slips (Stück zwischen 10-20 €), auch Kondome mit dem Hinweis „gut gefüllt“ vertreibt.

Was zeigt uns das? Es ist die Bestätigung einer einfachen Gleichung:

Andere Galaxien = Andere Völker = Andere Sitten

Unheimlich günstig

„Suuuuper Pauschalpreis!“ Robert T. Online – der Max Headroom-Verschnitt der Telekom – wirbt fleißig für die T-DSL Flat. Eine Flatrate mit „Highspeed zu Lowcost“. „So billig, dass man sich einfach anschließen muss!“ Das klingt vielversprechend! Über die Servicehotline werde ich mit T-Online Mitarbeiter Ahlmann verbunden. Was ist dran an dem Werbeslogan: „Unheimlich günstig“?

Das Telefonat ist ernüchternd: Für einen T-DSL Anschluss i.V.m. ISDN kommt Folgendes auf einen zu: 100 DM Bereitstellungsgebühr, 120 DM für einen Adapter, monatliche 20 DM für T-DSL, 49 DM im Monat für die Flatrate und 45 DM monatlicher Grundpreis für den ISDN-Anschluss. Das ergibt einen Pauschalpreis von DM 114,-. Plus einmalige 220 DM.

Diese Kosten findet T-Online also „Suuuuper“? – Das ist wirklich unheimlich.