Kein Sushi

Meine Abendplanung sah für heute einen Besuch auf der „Best Sushi in Town“-Party vor. Sushi und Cocktails so viel man möchte für 24,50 Euro! Wer die üblichen Sushi-Preise kennt, weiß, dass das nicht viel Geld ist für ein All-you-can-eat mit Getränken.

Ich freue mich seit einer Woche darauf, endlich mal die Zusammenstellungen auszuprobieren, die ich bislang aufgrund der teuren Tellerfarbe gemieden habe. Zum Beispiel Unagi (Aal, gegrillt in würziger Soße) für 2,40 Euro das Stück (!). Das sind Preise, da vergeht mir in der Regel der Appetit, aber heute könnte das mein Aperitif sein.

Gastgeberin ist die Sushi Factory, wo das Rauchen nur im hinteren Teil des Restaurants gestattet ist und der vordere Teil deswegen gerne von mir besucht wird. Allerdings durfte ich bei meiner telefonischen Anmeldung soeben erfahren, dass während der Party überall geraucht werden darf. Überall. Das Wort ließ meine Vorfreude schlagartig versiegen. Geknickt zog ich meine Anmeldung zurück. Ich würde mich zum Essen ja auch nicht hinter ein Auto mit laufendem Motor setzen. Umgeben von Tabakrauch zu speisen ist nichts anderes. Ich bin traurig und sauer über die Entscheidung der Sushi Factory.

Als Nichtraucher hat man ständig das Nachsehen. Ob morgens an der Bushaltestelle, mittags im Restaurant oder abends in der Disko. Letztlich steht man immer nur vor der Wahl: Zuhause bleiben oder sich quälen lassen.

Ich werde heute Abend wieder zuhause bleiben. Das quält mich allerdings trotzdem – aber es ist gesünder.

Briefmarkenumtausch

Seit dem 01. Juli 2002 sind die DM-Briefmarken ungültig. Die Deutsche Post ruft zum Umtausch auf.

Es ist ja kein großes Geheimnis, dass ich ungern schreibe. Dennoch haben sich in den vergangenen Jahren Briefmarken im Wert von fast 300 DM bei mir angesammelt. Ich konnte nie an schönen Marken vorbeigehen, ohne zumindest einen Bogen davon zu kaufen. Besonders zugeschlagen habe ich bei der 1 DM-Serie FÜR DICH. Allein davon besaß ich 10 Bögen. Die Sammlung sollte mir als Anreiz dienen. Wenn mir das Schreiben schon keine Freude bereitete, dann zumindest ein schönes Drumherum. Es bestand aus attraktivem Briefpapier und ansprechenden Briefmarken.

Diese Zeiten sind nun vorbei. Jeder der den Umtausch bereits vollzogen hat, weiß wovon ich spreche. Nachdem man seine DM-Marken auf das entsprechende Formular der Deutschen Post geklebt hat, bekommt man beim Schalter der Filialen den Wert in sog. „gängigen“ Briefmarken ausgezahlt. Meine Bitte nach einer Auszahlung in Sondermarken wurde abgelehnt („Das sind zwei verschiedene Kassen.“), ebenso wie mein Vorschlag eine Quittung auszustellen, um die Kasse zu wechseln.

Es war wie der Umtausch von 1 Kilo Diamanten in 1 Kilo Schottersteine. Die Masse bleibt gleich, aber irgendwie ist es nicht dasselbe.

Regen, Regen, Regen, Sturm

Weil am Morgen eine Klausur im Familien- und Erbrecht auf dem Plan stand, war der Tag per se schon mal kein Highlight meines Lebens. Dass man diesen schlechten Start aber noch toppen konnte, hätte ich nicht gedacht. Leider wurde ich eines Besseren belehrt.

Erstmal brach ein Platzregen über mich herein, als ich gerade unterwegs zur Uni war – mit dem Fahrrad. Durch die heftigen Orkanböen kam das Gute nicht nur von oben, sondern auch von vorn, links und rechts. Natürlich NIE von hinten, denn das hätte ja Rückenwind bedeutet und mich eventuell schneller vorwärts kommen lassen. Es war wie Fahrradfahren im Fitness-Center: Man radelt und radelt und kommt doch nicht vom Fleck. Allerdings war’s nasser. So nass, dass ich vollkommen aufgeweicht in der Uni ankam. (Nachdem mich der Sturm noch 2 mal in die Böschung geweht hatte.)

Während der 3-stündigen Klausur habe ich vor Eiseskälte durchgehend gezittert wie Espenlaub. Bei dem verzweifelten Unterfangen, mich mit meiner (klitschnassen) Jacke zu wärmen, sogen sich meine Arbeitsblätter und Gesetzestexte voll Wasser. Zum Schluss gab ich eine leicht gewellte Klausur ab und hoffte, dieser Horror hätte nun ein Ende. Doch Hoffnung ist eine zerbrechliche Sache. Der Versuch, mir mit guter Musik noch den Tag zu retten, brachte nur eines hervor: Die Erkenntnis, dass mein Mini-Disc-Player (Wert 400 DM) aufgrund von Feuchtigkeit seine Funktion dauerhaft eingestellt hatte. Aber immerhin regnete es nicht mehr!

Ich schwang mich auf mein Rad und trat den Heimweg an. Keine 2 Minuten darauf regnete es wieder. Immerhin hatte ich jetzt Rückenwind.

Freitag

Am Morgen habe ich mein Hausarbeitsthema in Erfahrung gebracht. Es geht um Darlehen, Raten und Kreditwucher. Das kann heiter werden!
Vor dem Haus meiner Mutter hat die Stadt Arbeiten an den Wasserrohren vorgenommen. Jetzt schließt das Eingangstor nicht mehr. Mein Freund hat am Nachmittag die Bestätigung bekommen, dass die Rücksitzbank seines neuen Autos defekt ist. Die Frühlingsrollen zum Abendbrot schmeckten fad. Ich komm seit Stunden nicht mehr in meinen Gästebuchaccount, um Kommentare zu schreiben …

Was zum Teufel ist das heute für ein Tag!?