Über 80.000 Euro vom Amt

Kein Mitgefühl kann ich für das Hartz-IV-Pärchen aufbringen, welches vom Jobcenter versehentlich 42.748,00 Euro überwiesen bekam (zwei Mal) und nun aufgefordert wurde das Geld zurückzuzahlen. Den irrtümlich Begünstigten droht durch die völlig unerwartete Forderung die Privatinsolvenz, weil sie 33.000 Euro bereits ausgegeben haben. BILD online berichtet über dieses schwere Schicksal.

Dass es sich bei über 40.000 Euro nicht um eine normale Leistung zur Sicherung des Lebensunterhalts handeln kann, dürfte selbst dem gutgläubigsten Empfänger aufgefallen sein. BILD bemüht sich dennoch um Sympathie für die gebeutelte Familie, die seit kurzem in einer nagelneu eingerichteten Wohnung lebt und nun bangen muss, dass ihnen der böse Gerichtsvollzieher alles wieder wegnimmt.

Wie gemein das einst spendable Amt mit dem 21-jährigen Familienvater und Langzeitarbeitslosen in diesem Fall verfährt, ist ein Fall für das Gericht. So haben sich die Opfer nun einen Anwalt genommen, weil es schließlich nicht angehen kann, dass man ihnen das Geld einfach so wieder abbucht, nachdem der Fehler aufgefallen war und jegliche Kontaktversuche und Anhörungstermine fehlschlugen.

Bin ich ein Unmensch, weil ich dem Paar noch eine Anzeige wegen Unterschlagung wünsche?

Ein Bild sagt mehr – als manchmal war

Das Foto von US-Präsident Obama, auf dem diesjährigen G8-Gipfel, ging um die Welt.
BILD titelte „Obama ganz verzückt“ und schrieb nieder, was sie meinte zu sehen.

Der Schein trügt

Typisch BILD! Denn in Wahrheit war es nicht wie dort geschildert, sondern eine vollkommen unspektakuläre Geste der Hilfsbereitschaft:

Ein schönes Beispiel für trügerische Schnappschüsse und die Arbeit der Boulevardblätter. Nur wenige Sekunden später und BILD hätte ein Foto für diesen Aufreißer gehabt:

Hoppla, was haben wir denn hier..? US-Präsident Barack Obama (47) händchenhaltend mit einer schwarzen Schönheit….

Phonetisches Alphabet

Wenig Erfolg mit seiner Bewerbung um einen Praktikumsplatz, wird ein 15-jähriger Schüler aus Essen haben, der zur Polizei wollte. Die Anschrift holte er zuvor telefonisch direkt beim Präsidium ein, wo ein Beamter ihm die korrekte Schreibweise der Büscherstraße buchstabierte.

Der junge Mann sandte seine Unterlagen daraufhin in die Berthaübelsiegfriedthesaheinrichemilrichardstraße (Bertha-Übel-Siegfried-Thesa-Heinrich-Emil-Richard-Straße) und machte deutlich, dass er weder den Namen Cäser kannte, noch das Phonetische Alphabet. Aber auch der Polizeibeamte zeigte hier Schwächen, sonst wäre der Brief an das Präsidium in der Bertha-Übel-Schule-Emil-Richard-Straße adressiert gewesen.

Krank!

Nach dem Willen der Bundesregierung, soll ich künftig bei allen Leistungen meiner Krankenkasse 10 Prozent der Kosten durch Zuzahlung übernehmen. 10 Euro werden außerdem pro Quartal bei jedem ersten Kontakt mit einem Arzt fällig. Das nennt sich „Praxisgebühr“ und ich fürchte fast, das gilt auch pro Praxis.

Weil die Zehn so eine hübsche Zahl ist, soll 10 Prozent Zuzahlung demnächst beim Medikamentenkauf erhoben werden. Die nicht verschreibungspflichtigen Medikamente werden gar nicht mehr von den Kassen übernommen. Die Preisbindung wird bei diesen Produkten aufgehoben, sodass ich demnächst auch bei den Apotheken Preisvergleiche anstellen muss darf.

Und während die Patienten immer mehr zahlen, zahlen die Krankenkassen immer weniger. So fällt die Beteiligung an einer Brille weg, die Fahrtkosten zur ambulanten Behandlung werden nur noch in Ausnahmefällen übernommen und im Krankenhaus gilt künftig eine Zuzahlung von 10 Euro pro Tag. Sterbegeld zahlen die Kassen gar nicht mehr.

Allein diese Aussichten machen mich krank!