Birkenwanzen sind diese kleinen braunen Insekten, die nach Holz riechen, wenn man sie zerdrückt oder sie sich in Gefahr wähnen. Aufgrund dessen bezeichnen sie einige auch als Stinkkäfer (obgleich Wanzen keine Käfer sind). Sobald es wärmer wird, kommen die Plagegeister aus ihren Löchern und bevölkern in Scharen meinen Balkon und die Fensterscheiben. Wie ihr Name vermuten lässt, steht die Präsenz der Wanzen in Verbindung mit Birken und eine solche wächst direkt vor meinem Balkon. Auf den Ästen jener konnte ich die Woche über verfolgen, wie eine Gruppe Dohlen akribisch und ausdauernd das Holz bepickte. Als ob Vogelfutter darauf kleben würde. Wir haben einige Bäume im Garten zur Auswahl, aber dieses Schauspiel bot sich nur auf Birken. Eine Beobachtung, die ich bis zu diesem Jahr noch nicht machte, mich aber mit großer Freude erfüllt. Ich hoffe, dass Dohlen die Fressfeinde der Birkenwanzen sind!
Schlagwort: tiere
Parkourläufer
Im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses bin ich dankbar für meinen Blick ins Grüne. In den 5 Meter entfernten Bäumen vor meinem Fenster sieht man mitunter das ein oder andere Eichhörnchen vorbeiflitzen. Die neue Generation dieser niedlichen Nager brachte jetzt allerdings ein Exemplar hervor, dem das Baumklettern nicht mehr Thrill genug ist. Der puschelige Parkourläufer hat das Fassadenklettern für sich entdeckt und lief heute kopfüber an meinem oberen Fenstersims entlang. Als er auf der Fensterbank vor meiner Küche pausierte, hörte ich ihn unzufrieden schimpfen. – Hab jetzt eine Schale mit Nüssen rausgestellt. Ich hoffe, das stimmt ihn milder, wenn er wieder vorbeikommt.
Bild: Hedera Baltica, CC BY-SA 2.0
Hummelhit
Wunderwelt der Tiere
Die Hausspinne trägt ihren Namen, weil man sie häufig im Haus antrifft. Am liebsten treffe ich sie in der Duschwanne – mit dem Wasserstrahl. Dann winke ich ihr im Geiste hinterher, wenn sie sich durch den Abfluss auf den Weg in die Kanalisation macht. Heute habe ich zuvor nach ein Abschiedsfoto geschossen. (Welches Hartgesottene auf der zweiten Seite erwartet.) Mein Hausbesuch hatte nämlich eine ungewöhnliche Beinanordnung. Eines der acht Fortbewegungsmittel schien ihm oben aus dem Rumpf gewachsen zu sein. Diese Besonderheit hatte allerdings keinen Einfluss auf die flinke Bewegungsfähigkeit. *wassermarsch*
Findet Nemo!
Clownfische sind in den Tierhandlungen inzwischen nahezu ausverkauft. Ihr Heimatriff leergefischt.
Quizfrage: Was haben die Zuschauer von „Findet Nemo“ nicht begriffen, wenn es seit Kinostart einen Run auf Clownfische gibt?
Antwort: Den Film!
Die komplette Handlung baut auf dem Umstand auf, dass ein Clownfisch durch Menschenhand seiner Heimat entrissen wird und in einem Aquarium landet, aus dem er konstant versucht zu fliehen. (Wie auch der Rest seiner Fischfreunde in dem Glaskasten.) Erst als alle computeranimierten Protagonisten zurück im Meer sind, gibt es ein Happy End. Die Message sollte doch eigentlich klar sein!?
Offensichtlich ist ein Großteil der Menschheit nicht empfänglich für Botschaften und seien sie auch noch so deutlich. Um die Weihnachtszeit werden sich somit tausende Fischväter auf die Suche nach Ihren Jungen machen müssen, die in einer Plastiktüte unterm Tannenbaum darauf warten gefunden zu werden.
Letztes Geleit für Twinky
Das Umfrageergebnis auf meiner Homepage hat mich wirklich überrascht. 62% wollen Twinky in der Mülltonne bestatten!!!
Dem konnte ich natürlich nicht nachgeben. Das hätte ich nie über’s Herz gebracht. Mir tut der Tod des Vogels unheimlich leid. Irgendwie fühle ich mich verantwortlich, weil es mein Fenster war, welches ihm das Leben kostete. Dank eines Vogelkundebuches, weiß ich jetzt auch, mit welcher Sorte ich es zu tun habe. Es ist eine Drossel. War eine Drossel.
Ich habe Twinky heute Abend eine Seite auf meiner Homepage gewidmet. So bekommt sein Ableben noch einen Sinn und irgendwie erhält der Vogel dadurch eine gewisse Existenz zurück.
Von meinem Fenster aus kann ich sein Grab sehen. Ich hoffe, ich werde so etwas nie wieder tun müssen. – Jetzt warte ich auf Regen, damit er das Blut von meinem Balkon wäscht.