Beim gestrigen Familienfest in einem Strandrestaurant blieben ein paar Servierplatten voll Schnitzel und Schinken über. Es schien mir sinnvoll, die Reste mitzunehmen. Sie würden sonst entsorgt und bei tierischen Lebensmitteln sehe ich das nicht gern. Als die Serviererin die Platten abräumen kam, bat ich darum, das Fleisch mitzunehmen. Es wurde mir verweigert. „Das dürfen wir nicht“ bekam ich als Antwort auf meine Frage nach dem „Warum nicht?“ zu hören.
Heute wollte ich einen Artikel in der Kassenauslage bei Lidl fotografieren. Mein Smartphone hatte das Bild gerade scharfgestellt, als der Kassierer mich maßregelte: „Bitte keine Fotos machen!“ Ich sah ihn irritiert an: „Warum nicht?“ „Das ist nicht erlaubt“, antwortete er, aber diesmal ließ ich nicht locker: „Wieso nicht?“ Statt einer einleuchtenden Erklärung erntete ich Unwissenheit. Der ratlose Kassierer gab meine Anfrage an seine Kollegin weiter: „Jutta*, weißt du, warum keine Fotos erlaubt sind?“ „Ja,“ lautete ihre zügige Replik und meine Spannung stieg „… aber ich komm gerade nicht drauf.“
Außerhalb der Sesamstraße funktioniert das mit dem Dazulernen durchs Fragenstellen nicht so gut.
*Name geändert